... angebrachten Pechfackeln schaffen. Diese mussten von den Wärtern entzündet werden. Die Fackeln waren so hoch oben angebracht, dass sie nur von der rundumlaufenden Galerie, zu der die Frauen keinen Zutritt hatten, entfacht werden konnten. Der Raum bot diverse Nischen, die in dickes Felsgestein gehauen waren. Am Ende befand sich die größte Nische, in der die Sammelduschen der Frauen untergebracht waren. In einer Ecke des Raumes waren alte Holzstühle übereinandergestapelt, die neben den kalten Felsvorsprüngen den Frauen Sitzgelegenheiten boten. Drei dicke Stahlträger waren im Abstand von 6 Metern aufgestellt worden, die das schwere Deckengewölbe nachträglich abstützten. In diesem Raum verbrachten die Frauen den Großteil ihres Gefängnisalltages. Dabei wurden sie oft von der Galerie durch die Uniformierten begafft und Sam kam sich anfangs vor wie ein seltenes Tier in einem Zoo. Besonders beliebt waren die Plätze bei den Uniformierten, wenn Lapuente seine wöchentliche Friedenstifter-Nacht abhielt. Sam erinnerte sich noch gut an ihren ersten Einsatz als Friedensstifterin, sie hatte danach fast vier Wochen auf der Krankenstation des Gefängnisses zugebracht. Sam wurde von zwei Wärtern aus dem Schlaf gerissen, es war kurz nach Mitternacht, und mit 7 anderen Frauen in den Gemeinschaftsraum gebracht. Unter den Augen von 3 bewaffneten Wärtern mussten sie sich vollständig entkleiden und duschen. Die Frauen standen dichtgedrängt und zitternd in der Mitte des Gemeinschaftsraumes. Sam sah die Panik in den Gesichtern der anderen Frauen und flüsterte einer neben ihr schlotternden Mexikanerin zu. „Was passiert hier?“ Die Frau raunte ihr hektisch zu. „Sie lassen jetzt 40 Gefangene auf uns los. 5 Männer für jede Frau.“ Sams Augen weiteten sich. „Wieso fünf?“ Das Gesicht der Frau war eine Maske der Angst. „Weil dieses Schwein Lapuente der Meinung ist, dass ein Friedensstifter fünf Männer gleichzeitig versorgen kann.“ Sam umschloss mit ihren klammen Fingern die kalte Haut des Oberarms der Mexikanerin. Diese rollte entnervt mit den Augen. „Du kannst es zweien mit den Händen besorgen, einer steckt ihn dir in den Mund und wie viele Löcher du dann noch frei hast, weißt du selber. Benimm dich gut und mach keinen Ärger, dann kommst du mit ein paar blauen Flecken davon.“ Die Frau musterte abschätzend Sams nackten Körper. „Du wirst heute nichts zu lachen haben, Frischfleisch reißen sich immer die Brutalos unter den Nagel.“ Sam sah hoch ...
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