... und die Laune bestens, schließlich hatte das Fest ja recht früh begonnen. Auch Thutmosis schien äußerst fröhlich, sein Lächeln entspannt. Als Hatschepsut neben ihm Platz genommen hatte, legte er seine Hand auf die ihre. Während sie sie um einen der seltenen Glasbecher mit Wein legte, warf ihr einen begehrlichen Blick zu und hob mit ihr gemeinsam das Glas an ihre Lippen. Als er jedoch merkte, wie ihre Hand steif wurde und sie zurückwich, festigte er seinen Griff um ihre Finger und seine Augen zeigten wieder den üblichen unergründlichen Ausdruck. Sie nahm gezwungenermaßen einen Schluck Wein und stellte das Glas zurück auf den Tisch. Thutmosis umschloß noch immer beinahe grob ihre Hand. Erst als eine Dienerin einen silbernen Teller mit Gebratenem vor Hatschepsut abstellte und sie mit der freien Hand nach dem Besteck griff, ließ er sie los. Das Fest nahm seinen üblichen Verlauf und die Gäste genossen die Vielfalt der Gerichte und Getränke. Geb, Hui und Sunu hatten, nachdem sie hinter ihrer Königin den Saal betreten hatten, wie meist unterhalb der Estrade Platz genommen. Es wollte keine richtige Stimmung aufkommen obwohl sie versuchten, sich mit Anekdoten und lustigen Geschichten aufzuheitern und das ganze mit Wein abzurunden. Das Einzige, was Geb und Hui für kurze Zeit zum Grinsen brachte war Sunus Gefluche, als ihm von einer Dienerin wieder der obligatorische Parfümkegel auf den Kopf gesetzt wurde. Doch bald hatte sich ihre Heiterkeit gelegt und sie prosteten sich wieder ernst geworden zu. Irgendwie schien es den dreien heute eine schicksalhafte Nacht zu werden und das sollte es wirklich – gleich in zweifacher Hinsicht.
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Die Dame Tuja befand sich in ihren Gemächern. Die Königin hatte sie wohl auf das Fest eingeladen, doch sie hatte ängstlich abgelehnt. In Hinsicht auf ihr Erlebnis mit dem Pharao hatte Hatschepsut Verständnis gezeigt und ihr erlaubt, in ihren Räumen zu bleiben. Irgendwann würde Gras über die Sache wachsen, dann würde sich Tuja auch wieder ohne Angst im Palast bewegen können – so dachte zumindest die göttliche Gemahlin. Sie traute ihrem leichtlebigen Gemahl nicht zu, über längere Zeit nachtragend zu sein – oder so übervorsichtig und klug, im Nachhinein für das Verschwinden lästiger Zeugen zu sorgen. Das er eventuell ihr gegenüber völlig freie Bahn in jeder Hinsicht haben wollte, daran dachte sie nicht. Sie ließ also Tuja mit gutem Gewissen in ihren Räumen zurück.
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