... sie ihn verfolgt, doch jetzt kniete sie wahrhaftig vor ihm und sah ihn fragend mit ihren goldenen Augen an. Wie eine überirdische Aura umfloß sie das Morgenlicht. Ihre Haare umwogten wie eine weiche dunkle Wolke die Schultern, das gelbe Gewand lag in zerfließenden Falten um ihre schlanken Glieder. Plötzlich bedurfte es keiner Frage mehr und – im sich hebenden Morgennebel und, von den hängenden Zweigen der Weiden nahezu unsichtbar gemacht, lagen sich die zwei einsamen Menschen in den Armen und küssten sich in sehnsüchtiger Verzweiflung.

Gefährliche Lauschaktion



Lange konnte die Dame Tuja ihrem neuesten Wachhund nicht entkommen. Als sie ein Knirschen auf dem nahen Kiesweg wahrnahm, löste sie sich sanft aus den Armen des Befehlshaberst, stand auf und verschwand zwischen den dunstumflossenen Bäumen. Gerade rechtzeitig erreichte sie den Weg. Ihr „Schatten“ kam bereits suchend um sich blickend näher. Sich ihrer mangelnden Freiheit einmal mehr bewusst, entfernte sie sich vom Teich und ging zurück in Richtung des Palastes und des angrenzenden Harims. Trotz aller Widrigkeiten stahl sich ein seliges Lächeln um ihre Lippen, dass nicht mehr weichen wollte. Es wurde erst vertrieben, als sie ganz unabsichtlich ein Gespräch belauschte, dass leicht über ihr künftiges Schicksal entscheiden konnte: sie hatte soeben durch eine kleine Seitenpforte ihren privaten Garten betreten, um durch diesen ihre Harimsgemächer zu erreichen, als sie plötzlich innehielt. Leise Stimmen drangen an ihr Ohr und diese Stimmen kannte sie. Sie schaute sich nach ihrem Diener um, doch dieser war verschwunden. Der Harim war normalerweise von Eunuchen gut bewacht, so dass ihn die „normalen“ Diener nicht zu betreten brauchten. Vorsichtig ging Tuja ein paar Schritte zurück, bis zu der kleinen Tür. Sie öffnete diese einen winzigen Spalt und spähte hinaus. Tatsächlich erblickte sie zwei bekannte Gestalten, die sich überaus heimlich im Schatten der Mauer nur ein paar Fuß entfernt unterhielten. Tuja wollte schon die Pforte wieder schließen als ein Name fiel, der sie aufhorchen ließ. Ihr Bruder und Thutmosis II unterhielten sich über die Herrin Hatschepsut. Hin– und hergerissen zwischen Neugier und Angst vor Entdeckung zögerte Tuja die Türe wieder zu schließen. Und wenn ein neues Mordkomplott geschmiedet wurde? War es nicht ihre Pflicht, es herauszufinden und die Herrin beider Länder zu warnen, auch wenn es sich bei den vermeintlichen Verschwörern um ihren künftigen Gemahl und ihren Bruder  ...
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