... unerbittlich angebrüllt, dass sie ihn so schnell wie möglich zum Palast zu befördern hätten. Dort angekommen war er sofort in seine Gemächer geeilt und hatte den Hohepriester Hapuseneb zu sich rufen lassen. Während er auf ihn wartete, ging er hastig in dem großen prächtigen Raum auf und ab. Die wunderbar bemalten und mit Statuen gezierten Wände ließen ihn kalt, auch die silberne mit goldenen Gestirnen geschmückte Decke und der blaugrüne Mosaikboden. Nur vor dem riesigen mit einem blauen Baldachin überdachten Doppelbett blieb er immer wieder stehen und blickte es unergründlich an. Er war kurz nach der Krönung hierher in die Gemächer seines Vaters gezogen. Dieses Bett hatte Thutmosis I mit seiner göttlichen Gemahlin geteilt und eigentlich sollte er, als sein Nachfolger, es mit Hatschepsut teilen. Sein Schritt beschleunigte sich, während die Gedanken sich hinter seiner glatten Stirn überschlugen. Hier, allein in seinen Gemächern, war das ständige Lächeln von seinen Zügen gewichen und eine Unmutsfalte auf der Stirn ließ ihn trotz seiner Jugend unzufrieden und mürrisch aussehen. Er mußte unbedingt die Dame Tuja loswerden. Solange sie lebte, existierte eine Zeugin seines unseligen Planes und Hatschepsut hatte ihn in der Hand. Er musste sie beseitigen. Nur so konnte er zum unumstrittenen Herrscher über Kemet – und vor allem über seine Gemahlin werden. Ein Wächter öffnete die Tür und meldete Hapuseneb, der diensteifrig den Raum betrat. Der Pharao blieb vor dem Hohepriester stehen und blickte ihm in die Augen. Der dicke glatzköpfige Mann verneigte sich leicht und starrte dann unerschrocken zurück. Er wusste, dass der neue Pharao sich darüber im Klaren war, wer mit ständigen Engagement seine Thronbesteigung vorangetrieben hatte. Thutmosis war im Zweifel – konnte man dem Hohepriester trauen? Es war schon so, dass die Priesterschaft und vor allem Hapuseneb ihn in seinem Bestreben Pharao zu werden stets unterstützt hatten. Doch war Thutmosis zwar etwas lasch, aber nicht dumm. Er wusste, dass die Priester sich von ihm eine Festigung ihrer Macht erwarteten, die unter der friedfertigen Regierung seiner Schwester gelitten hatte. Allerdings hatte er vorerst nicht vor ständig irgendwelche Kriege zu führen, um Schätze und Abgaben zu erhalten, oder sich den Kopf über Politik zu zerbrechen. Sicher wollte er mitreden und auch vor dem Volk als Pharao glänzen, doch momentan war es ihm nicht unrecht zumindest die unangenehmen Pflichten auf  ...
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