... ziemlich gelangweilt war, flüsterte ihm Senmut leise zu: „Die Königin will dich nach der Audienz noch im Garten sprechen. Warte beim heiligen See auf uns. Sunu nickte ihm zu, blieb aber an seinem Platz, bis die Königin mit ihrem Gefolge den Saal verlassen hatte. Erst danach begab er sich in die Gärten.

Die üblichen Verdächtigen



Er überquerte etliche Plattenwege und durchschritt schließlich das Tor zum Tempelgelände, wo er den heiligen See im Licht der Gestirne und der den Park erleuchtenden Feuer schimmernd vor sich liegen sah. Geheimnisvoll glänzte die goldene Götterbarke in der Nacht und Sunu ließ sich, den Anblick und die Ruhe genießend, auf einer Steinbank oberhalb der ins Wasser führenden hohen Steinstufen nieder. Die Nacht war klar und mild. Nur einige Nachtvögel und die weit entfernten Stimmen noch umhereilender Diener störten die Idylle. Schon wenig später hörte sein empfindliches Ohr die Schritte mehrerer Personen auf dem Pfad. Im Licht eines Kohlebeckens und mehrerer Fackeln, die in der Nähe der Bank standen, sah Sunu Hatschepsut gefolgt von Senmut und den beiden Nubiern näher kommen. Sie hatte sich umgekleidet und trug ein schlichtes weißes Gewand, das in Falten bis zu den Knöcheln fiel. Das glatte Haar fiel glänzend aber schmucklos bis auf die Schultern herab. Das einzige Geschmeide, das sie trug, war ein Kragen in Form des Horusauges in Silber und Türkis, ganz ähnlich dem, den sie Sunu als Dank für ihre Rettung geschenkt hatte. Sunu erhob sich mit einer Verbeugung und bot der Königin und Senmut seinen Platz an. Sie ließen sich auf dem Bänkchen nieder und sofort begann Hatschepsut zu sprechen: „Leutnant Sunu, du bist noch nicht lange genug am Hof, um dich in den Reihen der Höflinge und der hohen Beamten auszukennen, aber ich will dir einiges erzählen und erklären, damit du später die Zusammenhänge verstehst. Es ist wichtig für dich und für mich dass du weißt, von wem mir Gefahr drohen könnte, oder wer mir missgünstig gesonnen ist. Natürlich erwarte ich auch von dir, dass du eigene Nachforschungen anstellst, denn die meisten Menschen in meiner Umgebung hüten sich selbstverständlich davor, sich mir gegenüber anmerken zu lassen, wie sie wirklich für mich empfinden.“ Mit einem zärtlichen Blick streifte sie den neben sich sitzenden Senmut und fuhr fort: „Mit sehr wenigen Ausnahmen. Also, heute auf dem Empfang hast du meinen Halbbruder Thutmosis neben mir gesehen. Er ist nicht gut auf mich zu sprechen, da ich ihm seiner Ansicht  ...
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