... zum Teil knietief im Wasser, aber das war ihnen der prunkvolle Anblick der königlichen Schiffe wert. Auch umschwirrte ständig eine Flotte kleiner Feluken und Boote den Troß, wie die Motten das Licht. Es waren Händler, die von Nahrungsmitteln bis zu Gebrauchsgegenständen und Schminkzeug alles Mögliche feilboten. Hier, weit unterhalb des ersten Katarakts, wo das Wasser des breiten grünen Flusses ruhig dahinströmte, konnten sie sich gefahrlos den großen Schiffen nähern. Das emsige Kommen und Gehen machte Sunu unruhig, da er ständig alles im Auge behalten musste. Schließlich war er nun für die Sicherheit von Königin Hatschepsut verantwortlich. Er hatte sie seit der Abfahrt kaum zu Gesicht bekommen. Die meiste Zeit hielt sie sich im Schatten der bequem eingerichteten Aufbauten auf und ließ sich von ihren Hofdamen unterhalten. Kurz ließ Sunu seine Gedanken zurückschweifen zu den Mauern von Jebu, von denen er sich wahrscheinlich für immer verabschiedet hatte. Innerhalb von nur einem Tag hatte die Königin die Abreise beschlossen und diese, ihrem energischen Naturell gemäß, auch durchgeführt. Zum Glück hatten Sunu und Tunip, in weiser Voraussicht, bereits gepackt und so blieb ihnen noch die Zeit, sich von Freunden und Bekannten zu verabschieden. Sunu blickte mit leichtem Schaudern in seine unbestimmte Zukunft bei Hofe. Da er seine ganze Kindheit und Jugend in Jebu verbracht hatte, hatte er noch nicht viel vom Lande Kemet gesehen. Die einzigen Reisen, die er je unternommen hatte, hatten ihn flussaufwärts zu der am nächsten Katarakt gelegenen Grenzfeste Buhen geführt, wenn er mit seiner Truppe dort zur Unterstützung gegen feindliche Übergriffe angefordert worden war. So kam es, dass er aufgrund seiner mangelnden Erfahrungen außerhalb Jebus, trotz seiner Skepsis gegenüber dem Hofe, eine gesunde Neugier hegte. Er konnte auch nicht abstreiten, dass sich eine Portion Stolz auf seine neue Stellung im Dienste der Herrin beider Länder mit hineinmischte. Eine leichte Wehmut streifte sein Gemüt, als er den Blick noch einmal flussaufwärts schweifen ließ, wo die alte Heimat schon längst hinter den Flussbiegungen verschwunden war. Er musste an eine einsame Grabstätte vor den Toren der Stadt zurückdenken welche er, gegen ein gutes Entgelt, der Pflege einer alten Dienerin von Hauptmann Nakht überlassen hatte. Dort ruhte seine Frau Nitokris, die schon vor vier Jahren ihre Reise in die jenseitig Welt angetreten hatte. Sunu war damals, als sehr junger  ...
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