... gewesen war. In Gedanken hatte Sunu gar nicht bemerkt, dass die beiden Wächter der Türe sowie auch die beiden Nubier ihn grinsend beobachteten. „Na, genug gelacht?“ fragte er zynisch. Die Nubier wurden ernst und, während sich einer von ihnen wartend auf eine in der Wand eingelassene Steinbank setzte, ging der andere auf ihn zu. „Folge mir; ich werde dich zu deinen Gemächern führen,“ stieß er mit gutturaler Stimme hervor, die zu seiner eindrucksvollen Größe und Statur passte. Sunu fiel auf, dass er zuvor noch keinen der beiden Leibwächter jemals sprechen gehört hatte. Er ging hinter dem Schwarzen her und passte seine Schritte dessen Geschwindigkeit an. „Wie ist dein Name, Nubier?“ fragte er seinen Führer. „Hui.“ Antwortete dieser kurz angebunden und eilte weiter über die tausend Flure des Palastes. Sunu versuchte sich so gut wie möglich die Abzweigungen die sie nahmen zu merken, doch es würde sicher noch eine Weile dauern, bis er sich hier zurechtfinden würde. Der Nubier hielt an und wies stumm auf eine Holztüre, neben der eine Topfpalme stand. Gegenüber lag ein schmales hohes Fenster, welches das rötliche Licht der untergehenden Sonne auf Palme und Wand fallen ließ. Immer noch wortlos wandte Hui sich ab und trabte durch den Gang zurück in Richtung der Gemächer von Hatschepsut. Sunu öffnete die Türe und trat zögernd in den Raum. Sich umsehend stellte er fest, dass er schlicht, aber elegant, eingerichtet war. Der Boden war mit rosafarbenen Kalkplatten belegt, die Wände mit Papyrus-Schilf bemalt. Zwei schmale Betten standen übers Eck, mit den Fußenden zueinander. An den Kopfenden gab es die obligatorischen hölzernen Kopfstützen, die Sunu grundsätzlich beiseite stellte und lieber flach schlief. Dann gab es noch einen dunklen Holzschreibtisch mit Stuhl, zwei Kleidertruhen, einen Spiegel und einen Waschtisch. Ein paar Waschutensilien sowie ein Kohlebecken und Alabaster-Öllampen durften natürlich nicht fehlen. Ein plätscherndes Geräusch riß Sunu prompt aus seinen Betrachtungen und mit einem raubtierhaft geschmeidigen Satz sprang er an die Wand neben einem bevorhangten Rundbogen, aus dem er den verdächtigen Ton gehört hatte. Noch im Sprung hatte er seinen im Gürtel steckenden Dolch gezückt und, den Vorhang mit einem Ruck zur Seite reißend, stand er geduckt im Raum. Erleichtert ließ er die Waffe wieder im Gürtel verschwinden, während ein erschrockener Tunip hustend und prustend wieder aus dem duftenden Wasser  ...
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