... war sie mit ihren zwei Begleitern ans Ufer geeilt und harrte jetzt ungeduldig einer Antwort auf ihre Frage. Sunu, der als erster an Land gegangen war, setzte zu einem Bericht an, doch dann versagte ihm die Stimme. Bunte Lichter begannen vor seinen Augen zu tanzen und Senmut und Geb konnten gerade noch rechtzeitig vorstürzen, um den Befehlshaber aufzufangen, bevor er zu Boden sinken konnte. Erschrocken war die Königin hinzugetreten und bemerkte erst jetzt den blutdurchtränkten Stoffstreifen um Sunus Arm. Fragend sah sie von Senmut zu Geb, welche den Stoff entfernten und sich die Wunde besahen. „Ist es sehr schlimm? Wird er sich erholen?“ Die beiden Männer zuckten einmütig die Schultern: „Hätte man sich sofort um die Verletzung gekümmert, wäre es keine Affäre . Da sie allerdings schon ein paar Stunden alt ist hat sie sich, so wie es aussieht, entzündet.“ Senmut deutete auf die rot angeschwollenen Wundränder. Als er diese Worte hörte drängte sich auch Tunip, sich immer hinter dem großen Hui haltend, der die Dame Tuja wieder auf die Arme genommen hatte, an Land. Sein Teint hatte eine hochrote Farbe angenommen. Mußte denn ausgerechnet die Herrin beider Länder ihn in dieser derangierten Montur erblicken? Nach kurzer Zeit überwog jedoch die Sorge um seinen Herrn die Eitelkeit und er trat zu Senmut und Geb, besorgt die Stirn runzelnd. „Bringt ihn in seine Gemächer, ich werden sofort meinen Arzt schicken.“ Die Königin hatte zu ihrer üblichen Übersicht zurückgefunden. Während Senmut, Geb und Tunip mit dem verletzten Sunu entschwanden, winkte die Königin Hui mit seiner Last auf den Armen zu sich und die beiden stecken ein Weile die Köpfe zusammen, ehe der Hüne die Feluke wieder betrat und sie auf den Fluß hinaus steuerte.
                *
Hatschepsut betrat die königlichen Gemächer, die sie seit dem Erntefest ja mit Thutmosis teilte. Zum Glück war ihr Gemahl nicht anwesend. Sie musste sich erst einmal entspannen und ihre Gedanken wieder in geordnete Bahnen bringen, also ließ sie sich auf dem Bett nieder und schickte ihre Dienerin nach Wein. Nachdem diese zurückgekehrt und ihr das Getränk in einen goldenen Becher eingeschenkt hatte, ließ sie sich in ein loses durchscheinendes Nachtgewand kleiden, welches für die heutige heiße Nacht geeignet schien und schickte die Dienerin vor die Tür. Sie strich sich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. Mesore war angebrochen, der Fluß sank schnell und ein frühzeitiger  ...
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