... um seine Schultern legte und ihm Halt gab. Hui bückte sich und hob kurzerhand die Dame Tuja auf seine Arme, als ob sie eine Feder wäre. Von Tunip, der in besserer Verfassung war, ließ der Leibwächter sich erzählen, was sich in dieser Nacht ereignet hatte. Bald darauf hatten sie das Nilufer und die vertäute Feluke erreicht.
                *
Als Sunu mit seinen Begleitern die Mole vor dem Palast erreichte spielten die ersten Strahlen der Sonnenscheibe über den Nil und sprenkelten das grüne Wasser mit rotgoldenen Punkten. Die Mauern und Gebäude schimmerten an den oberen Rändern bereits in dunklem Gold. Der Befehlshaber zuckte zusammen, als plötzlich die Lichter von Fackeln das Dämmerlicht erleuchteten und mehrere Personen auf die Feluke zueilten. War sein Vorhaben von Thutmosis entdeckt und vereitelt worden? Hatte Hapuseneb doch besser vorgesorgt, als er gedacht hatte? Er konnte kaum noch die Augen offen halten. Der provisorische Verband war von frischem Blut durchtränkt. Taumelnd erhob er sich auf dem schwankenden Boot und zückte sein Schwert. Tunip erhob sich gleichfalls mit dem Dolch in der Hand und der schwarze Hui ließ vorsichtig die schlanke Gestalt Tujas auf die Planken gleiten und duckte sich, wie ein Raubtier zum Sprung. Erst als sie eine gebieterische Stimme rufen hörten: „Wollt ihr denn eure Königin niedermetzeln, ihr Hohlköpfe?“ ließen Sunu und Tunip die Waffen sinken und Hui entspannte sich. Durch die Fackeln und die ersten Sonnenstrahlen beleuchtet erkannten die Männer jetzt die ans Ufer getretenen Personen. Es handelte sich um die Königin, Senmut und Geb. Eifrig halfen sie, die Feluke festzumachen und Hatschepsut fragte ungeduldig und mit einem ungläubigen Blick auf die liegende, eingewickelte Gestalt: „Was ist denn geschehen, und warum betreibt ihr seit neuestem Leichenfledderei?“ Sie zog pikiert die schmalen Augenbrauen hoch. Hui hatte die Königin informiert, sobald er von Sunus Vorhaben erfahren hatte und hatte gebeten, dem Befehlshaber zu dessen Sicherheit folgen zu dürfen. Hatschepsut hatte es ihm erlaubt, hatte aber von dem Augenblick an keine Ruhe mehr gefunden. Sobald ihr Gemahl in dieser Nacht weinselig eingeschlafen war, hatte sie sich ein Gewand übergeworfen, ihre Dienerin nach Senmut ausgeschickt und sich mit ihm und Geb in die Gärten begeben. Ungeduldig hatte sie Geb immer wieder zur Mole geschickt, um Ausschau zu halten. Kaum hatte dieser gemeldet, dass er die Feluke gesichtet hatte,  ...
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