Das Ende des Waschprogramms war auch das Ende des Gespräches. Die Wäsche wurde geschleudert. Der schöne Dirk kam noch einmal ohne Schleudern davon. Für die Zeit des Trocknens war seine Gesellschaft unerwünscht. Er sollte fahren und packen, in einer Stunde sind die Hemden fertig, aber bitte kein Gewohnheitsrecht. Tschüß und Tür zu. Wäsche in den Trockner und schon klingelt das Telefon.
Joachims und Veras Telefonstunde: Auch dieses Mal kein verärgerter Joachim, sondern verständnisvoll und hilfsbereit. Seine Sorge war nur, ob es ihr nicht zuviel werden würde, neben der Arbeit abendliche Waschdienste zu verrichten. Ob sie Hilfe brauche, ob es Probleme mit Dirk gäbe. Er wäre zu Hause und für sie da. Ein schönes Gefühl für Vera. Da gab es jemanden, der war zu Hause und für sie da.
Das Wäsche abholen ging recht wortarm vonstatten. “Guten Flug, viel Erfolg, komm gut zurück. Ja wir telefonieren dann nächste Woche. Ich weiß, dass ein Anwaltstermin gemacht werden muss. Melde dich, wenn du zurück bist.” Tür zu und Luft holen.
Vera und Joachim bei jedem Telefongespräch kamen sie sich näher. Die Woche war für beide mit Arbeit und Verpflichtungen und die Wochenenden mit dem Näherkommen ausgefüllt. Aber wie taten sie sich doch schwer. Beide vorbelastet durch eine Ehe, beide noch im Trennungsstress und ängstlich, eine neue Enttäuschung zu erleben. Ihre Gedanken und ihr Denken waren ähnlich, nah und vertraut. Auf die Begrüßungen folgte ein herzlicher Abschied und dazwischen eine gesuchte ängstliche Distanz. Am leichtesten ist es unter vielen Fremden. Eine zufällige Berührung der Finger, ein Lächeln und Nähe. Beide waren durch die Ehe so Flirt ungeübt. Ein Beobachter konnte ihre Körpersprache eher hören, als die beiden selbst.
Der schönste Tag für die beiden war der Mittwochnachmittag. In all den Wochen, in denen Vera im Modestübchen arbeitete, hat Timmi es niemals mitbekommen, dass Mittwochnachmittag das Geschäft geschlossen war. Die beiden aßen zur üblichen Zeit gegenüber im Kaufhaus ...
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