Ein Brief, in einem Umschlag aus schwerem Büttenpapier, Henriette und Heinrich Klaus als Absender, erreichte Vera. Herzliche Worte von Henriette verbunden mit der Einladung zum Fest im November und einer weiteren Einladung für sie gemeinsam mit Joachim, Maximilian und Timmi vierzehn Tage vor dem Fest, ein Wochenende im alten Haus an der Nordsee zu verbringen. Ein so großes Fest mit vielen Freunden würde es schwer machen, sich kennen zu lernen und es wäre schön, wenn sie sich schon vorher beschnuppern könnten. Sie und Timmi waren herzlich willkommen.
Vera freute sich, aber für Joachim blieb zu raten, wie sie auf diesen lieben Brief reagieren würde. Sein Resümee war ganz einfach, sie soll schreiben, dass sie gerne kommt.
Vera hatte bereits Schwiegereltern, Ellen und Werner, die sie aber gern der Neuen vermachte. Die Schwägerinnen Sylvia und Claudia mit ihren Männern und insgesamt vier Nichten und Neffen hätte sie gern für sich behalten, die Trennung von Dirk konnte dieser Freundschaft nicht schaden.
Timmi war jung genug, sich unbefangen auf diese Wochenendeinladung zu freuen. Ein Wochenende an der Nordsee mit Joachim und Max war vielleicht noch schöner als die Sonntage im Wald. Joachim fand er schwer in Ordnung und anders konnte er sich seine Eltern nicht vorstellen.
Joachim kannte seine Eltern zu gut. Warum sollte er aufgeregt oder unsicher sein. Wenn Henriette und Heinrich schrieben, dass sie sich freuten, dann war es auch so. Die Pädagogin war zur Weiterbildung in Süddeutschland. Auch wenn es anders gewesen wäre, hätte sie einen Grund gefunden, zu dem Fest im November nicht zu kommen, so eng wollte sie nicht dazugehören.
Samstag war schulfrei. Joachim schickte sich selbst am Freitagmittag in das Wochenende und holte Max aus dem anderen kleinen Kurort fuhr fast den gleichen Weg zurück und holte Vera und Timmi von zu Hause ab. Einfacher wäre es gewesen, er hätte erst Vera und Timmi abgeholt und dann Max, es lag auf dem Weg an die Nordsee. Joachim konnte sich vorstellen, wie seine Eltern die Einladung formuliert hatten: “Wir freuen uns, wenn Sie mit Ihrem Sohn gemeinsam mit Joachim und Max kommen” und genau so hielt er es.
Ein wunderschöner Oktobertag. Eine Fahrt in den Sonnenschein und das sich langsam färbende Laub. Für Vera hätte die Fahrt ewig dauern können. Joachim konnte immer wieder nur schmunzeln.
Als sie auf den Hof fuhren, standen Henriette …
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