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... zu beschützen.“ Ein spitzbübisches Lächeln umspielte ihren schönen Mund, als sie weitersprach: „Allerdings gelingt es mir manchmal, meinem Wachhund für kurze Zeit zu entwischen.“ Verschwörerisch zwinkerte sie Sunu zu. Sunu versuchte kühl zu bleiben. Die tiefe Kluft, die schon rein standesgemäß zwischen ihm und der hohen Frau klaffte, war ihm wieder zu Bewusstsein gekommen. Sein rationelles Denken gewann wieder die Oberhand über seine aufgebrandeten Gefühle. Er wusste, dass er trotz aller widerstreitenden Gedanken die Gunst der Stunde nutzen musste, um über die Dame Tuja an möglichst viele Informationen zu kommen. Vielleicht war sie ja wirklich unschuldig, kannte aber unbewusst irgendwelche Details über ihren Bruder oder Thut, die für Sunu von Nutzen waren. Schließlich war der eine ihr nächster Verwandter und der andere ihr Bräutigam. Sunu versuchte in freundlich harmlosem Ton das Gespräch auf das für ihn interessante Thema zu bringen. Allerdings war er eben ein Krieger und kein Wortstratege, so dass er ohne Umschweife das Nächstliegende ansprach: „Dame Tuja, am Abend des großen Festes, war Mudja da auch anwesend?“ Tuja runzelte nachdenklich die hohe glatte Stirn. „Ja,“ antwortete sie zögernd, ihn abwägend anblickend, „er saß an den Tischen der Bediensteten, unterhalb der königlichen Estrade. Ich habe ihn allerdings nicht den ganzen Abend im Auge behalten, falls du das meinst, Leutnant. Auf solchen Festivitäten werden die Pflichten der Bediensteten nicht so ernst genommen und sie können ihre kleine Freiheit genießen.“ Enttäuscht blickte Sunu auf den abendlichen Horizont. Das Farbenspektrum war wundervoll. Es reichte von zartem Rosa über dunkles Violett bis zu leuchtendem Orange-Rot. Das alles spiegelte sich in den türkisfarbenen Fluten des Sees und wie leuchtende Speere fielen goldene Streifen von Licht durch die Blätter der Bäume und zeichneten helle Kreise auf den dunkelgrünen Rasen zu ihren Füßen. Sunu nahm die Pracht um sich herum kaum wahr. Seine Gedanken waren wieder bei dem gemeinen Mörder, der bereits einen Menschen auf dem Gewissen hatte und der seine Pläne sicher nicht aufgeben würde, bis er sein Ziel erreicht hatte – den Tod der Königin! Seine Gedanken wurden von Tujas sanfter Stimme unterbrochen. Sie blickte ihn fragend an: „Warum ist es so wichtig für dich, wo sich mein Diener an diesem Abend aufhielt?“ In plötzlichem Erkennen änderte sich ihr Gesichtsausdruck und die fröhliche  ...
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