... nicht als Abgesandter hierher kam. Er hatte auch keinerlei Schreiben für die Königin oder sonstige für Abgesandte übliche Begleitpapiere bei sich.“ „Hm.“ War Sunus einziger Kommentar. Er fragte sich, wie er in nächster Zeit wieder in die Nähe seiner Verdächtigen kommen sollte. Als Nichtadliger war ihm dies nur möglich im Rahmen irgendwelcher palastinterner Veranstaltungen, solange kein konkreter Verdacht eine polizeiliche Befragung seinerseits rechtfertigte. Ansonsten konnte er sich lediglich auf die Auskünfte von Hui und Tunip verlassen. Letzterer trat soeben an den Schreibtisch und schenkte die beiden leeren Becher nach. Hui nahm einen Schluck von seinem Getränk und sagte dann: „Leutnant Sunu, eigentlich bin ich aber hier, um dir etwas von deiner Königin zu bestellen.“ Fragend zog Sunu eine Augenbraue hoch. „Das Hochwasser hat seinen höchsten Stand erreicht. Deswegen will die Herrin beider Länder den Fortschritt am Bau ihres Tempels am Westufer und vor allem die angelegten Kanäle und die Pflanzensaat begutachten. Zu diesem Zweck wird natürlich der halbe Hofstaat mitsamt etlicher Soldaten und Diener parat stehen. In einigen Tagen, wenn die Pflanzen gesetzt und die Samen eingepflanzt werden können, will die Königin den Nil überqueren. Du, Leutnant, wirst gebeten ihr als Auge und Ohr deinen Schutz zu gewähren, der sich bis jetzt ja als äußerst wertvoll erwiesen hat.“ Sunu lächelte; so löste sich von allein das Problem seiner Nachforschungen. Hui erhob sich und meinte noch im Hinausgehen zwinkernd: „Übrigens – ich habe die Dame Tuja in die Gärten gehen sehen.“ Auf Sunus überraschten Blick reagierte er mit einem tiefen leisen Lachen: „Du wirst ja wohl nicht glauben, dass mir die Blicke entgangen sind, die du der Dame auf dem Fest neulich zugeworfen hast?“ Immer noch lachend warf der Riese die Tür hinter sich zu und Sunu hörte ihn fröhlich pfeifend den Gang hinunter gehen. Waren seine Gefühle so offensichtlich? Sunu war sich sicher gewesen, dass er alle seine Emotionen fest im Griff hatte und sie auch nach außen hin nicht ersichtlich wären. Nun ja, Hui war auf dem Fest an seinem Tisch gesessen und, als er die Dame Tuja das erste Mal gesehen hatte, hatte er wohl die Bewunderung in seinem Blick nicht verbergen können. Unruhig erhob er sich von seinem Klappstuhl und ging im Zimmer auf und ab. Tunip lehnte grinsend mit verschränkten Armen an der Wand und schaute ihm hinterher, wie er seine Bahnen zog. „Nun,  ...
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