... Hatschepsut nun das unter der Krone hervorgeglittene glänzende schwarze Haar mit einer Bürste. Sunu merkte, dass sie so ihre innere Unruhe bekämpfte. Ihr Blick im Spiegel ruhte auf dem Gesicht Senmuts, als ob sie in dessen ruhigen Augen ihr inneres Gleichgewicht wieder finden könnte. Es schien, als ob sie wirklich ruhiger würde und sie begann zu sprechen: „Leutnant Sunu, ich muß mich schon wieder bei dir bedanken.“ Sunu senkte bescheiden den Kopf: „Ich tue nur meine Pflicht, meine Königin.“ „Tu nicht so kleinlaut,“ knurrte die Königin gereizt und sah ihn kurz über die Schulter an, „Es ist schon das zweite Mal, dass du zur Stelle warst. Nur schade, dass wir wohl nicht herausfinden werden, für wen der Kerl gearbeitet hat. Daß er Kuschite ist, ist keinerlei Beweis. Jeder kann ihn angeheuert haben.“ Sunu sprach kein Wort über seine vermeintliche Beobachtung des selbstgefälligen Grinsens des Vizekönigs von Kusch. Was hätte es auch gebracht? Es bewies gar nichts. Hatschepsut fuhr, sich an alle wendend, fort zu sprechen. „Ich kann euch nicht um mehr bitten, als weiterhin die Augen offen zu halten und mir über alles Ungewöhnliche Bericht zu erstatten.“ Sie schloß kurz wie in tiefster Erschöpfung die Augen und wies dann mit einer Geste alle außer ihrer Dienerin und Senmut an zu gehen. Hui und Geb nahmen ihre Plätze heute vor der Tür der Gemächer ein, als verstärkte Wache zusätzlich zu den beiden üblichen Wächtern. Sunu schlenderte nachdenklich durch die prachtvollen Gänge des Gebäudes. Dieser Kuschite passte nicht in das Bild, das er sich gemacht hatte. Wenn tatsächlich Gaza oder Tuja hinter den Anschlägen steckten, so Sunus Ansicht, wich das heutige Attentat total von der üblichen Vorgehensweise ab. Außerdem wäre der Wesir nie so dumm, einen Mann der eigenen Rasse so offensichtlich einzusetzen. Die beiden vorherigen Anschläge waren eher heimlich und aus dem Hinterhalt ausgeführt worden. Nicht wie dieser in aller Öffentlichkeit. Das alles passte irgendwie nicht zusammen. Sunu kam letztendlich zu dem Ergebnis: auch wenn seine widerstreitenden Gefühle ihm das Gegenteil aufzuzwingen versuchten, er musste die Dame Tuja wiedersehen. Er würde in seinen Ermittlungen schließlich nur weiterkommen, wenn er sich den Verdächtigen näherte. Da er zu Gaza nicht einfach so vordringen konnte, war seine beste Chance auf Information zweifellos die Dame Tuja. Sunu begab sich in seine Gemächer um zu baden und sich umzukleiden.  ...
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