... Bewegung setzte. Allerdings waren die Wipfel der Bäume bereits in das Licht des frühen Morgens getaucht als, allen voran, der Wagen der Königin ihre Reihen passierte. Bald hatte man die breiten Stufen des Kais erreicht, an welchen schon die Prunkboote vertäut lagen, die auf ihre Fahrgäste warteten. Es handelte sich allerdings um kleinere Exemplare, da zur Überquerung des Flusses die großen Schiffe unpraktisch gewesen wären. Wie immer, wenn die Königin unterwegs war, hatte sich das Volk am Hafen versammelt. Die Soldaten bildeten einen großen Kreis, damit niemand zu nahe an die Adligen herankam. Sunu hielt sein Pferd neben der breiten Rampe an, welche auf Hatschepsuts schwimmendes Edelschiff führte und beobachtete alles ringsum. Schneller, als er gedacht hatte hatten sich Wagen und Sänften geleert und sämtliche Menschen ergossen sich über die ausgelegten beweglichen Stege an Bord der Schiffe. Einige Sklaven und Diener blieben jedoch am Ufer zurück. Sie mussten dafür Sorge tragen, dass die zurückgelassenen Fahrzeuge, Tiere und Sänften auf die großen Transportfähren geladen wurden und am anderen Ufer für ihre Herrschaft wieder bereitstanden. Die Schiffe setzten über und es dauerte eine geraume Weile, bis sich der Zug am Ufer der Nekropole wieder zusammengesetzt hatte. Endlich, die Sonne stieg bereits dem Zenit entgegen, konnte man die Reise fortsetzen. Die Hitze war nahezu unerträglich und ein Tribut an den Monat Choriak, der das Nilhochwasser und feuchtheißes Klima mit sich brachte. Allerdings hatte diese Jahreszeit auch ihr Gutes: man konnte wesentlich mehr Arbeiter zum Tempelbau berufen, da die Bauern abwarten mussten, bis sich im folgenden Monat Mechir der fruchtbare Nilschlamm auf den Feldern abgesetzt und das Wasser zurückgegangen war. Erst dann konnte man auf dem nun optimalen Untergrund wieder die Saat ausbringen. Dienerinnen mit Fächern und Diener mit halbwegs kühlen Getränken eilten nun zwischen den Sänften hin und her, um ihrer Herrschaft mit Luftzufächern oder einem Schluck kühlen Nasses Linderung zu verschaffen. Die Pferde und Wagen kamen relativ gut voran, da der breite Pfad zum Tempel von Tausenden von Arbeiterfüßen Tag für Tag festgetrampelt wurde. Es dauerte zum Glück nicht mehr allzu lange. „Deir El Medina“ war schon in Sicht. Von dort waren es nur noch wenige Steinwürfe bis zur Baustelle. Aus dem ehemals kleinen Ort, der die Arbeiter beherbergte, war im Laufe der Zeit eine richtige Stadt entstanden. Eine  ...
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