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Eilig schritt die Königin, gefolgt von ihren Befreiern, durch die Gänge und die Treppe hinauf ans Licht. Sunu bemerkte die unterdrückte Wut an ihren äußerst energischen Schritten. Nicht einmal der schreckensbleich an ihrer Seite marschierende Senmut schien sie diesmal beruhigen zu können. Sie ließ sich weiterhin von den Soldaten vom Rest des Hofstaates abschirmen und begab sich erst einmal zu einem gemauerten Seerosenteich neben den Räumen der Hathor. Dort reinigte sie sich und brachte ihr Äußeres so gut es ging in Ordnung. Als sie weniger zerzaust aussah stand sie, die Hände in die Hüften gestemmt und ungeduldig mit den Zehen auf den Boden tippend, neben der Teichumrandung und schoß wütende Blicke auf ihre Soldaten ab. „Wer von euch war verantwortlich für die Überprüfung der Reiseroute und des Tempels auf Sicherheit und Schwachstellen?“ Ein Unteroffizier der Medjay trat vor und warf sich schuldbewusst in den Staub. „Ich war zuständig, meine Königin.“ Murmelte er in den heißen Sand. „Ich gebe zu, dass ich es versäumt habe, die unterirdischen Räume zu überprüfen.“ Hatschepsut ließ ihre Blicke über die Soldaten und ihre Leibwache gleiten. Abwartend schauten alle sie an. Die Königin senkte ihre Augen mit hartem Ausdruck wieder auf den Liegenden. „Ich enthebe dich hiermit deines Amtes. Du sollst zehn Peitschenhiebe erhalten und ...
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