... dem Frühstück auf einem Tablett in Sunus Gemächer gestürzt kam. Er hatte es so eilig das Mahl hastig auf dem Tisch abzustellen, dass sich die Hälfte der Milch auf den Boden ergoß, aufspritzend von hineinplumpsenden Äpfeln. Sunu saß erst halb bekleidet auf seiner Schlafstatt und verfolgte mit strafend gerunzelter Stirn die Aktivitäten seines Schreibers. Dieser bemerkte den Unwillen seines Vorgesetzten und klaubte die Äpfel vom Boden zurück auf den Tisch, wo sie eine milchige Spur hinterließen. Anschließend kniete er nieder und wischte mit einem Zipfel seines Schurzes die Milch auf. Erst dies brachte Sunu wirklich zum Staunen, da der sonst so eitle Tunip ohne nachzudenken seine hochgeheiligte Kleidung beschmutzte. „Was ist denn los?!“ Fragte der Befehlshaber seinen Diener. „Ist Krieg?“ Beleidigt zog Tunip einen Schmollmund, konnte seine Neuigkeiten jedoch nicht lange zurückhalten und setzte sich schwungvoll auf die Liege neben seinem Vorgesetzten. „Sie wird ihn heiraten!“ Rief er, heftig mit den milchverschmierten Händen gestikulierend. Der Schreck fuhr Sunu für einen Moment in die Glieder doch gleich erkannte er dass die Heirat, die sein Herz zu Unrecht kurz zum Stillstand gebacht hatte, nicht gemeint sein konnte. Würde Thut die Dame Tuja ehelichen, wäre dies im Palast nicht wirklich der Rede wert. Es musste sich also um etwas weit Sensationelleres handeln als dies. Sunu packte Tunip grob an der Schulter: „Nun sprich schon, Mann!“ Rief er, obwohl er die Botschaft schon kannte, die der Schreiber ihm mitteilen würde. „Aua!“ Schrie Tunip und wischte Sunus Hand von seiner Schulter, beleidigt den Abdruck seiner Finger betrachtend, die sich unabsichtlich fest in das makellose Fleisch gegraben hatten. „Ich sag`s ja schon.... Die Königin, Hatschepsut, sie heiratet den blöden Thut....“ er unterbrach sich hastig und fuhr leiser fort: „Ich meine, die Herrin beider Länder heiratet den hochedlen Horus im Nest Thutmosis II.“ Sunu ließ den Kopf sinken. Eine mit Hilflosigkeit vermischte trostlose Traurigkeit überkam ihn. Also war es soweit: die Tochter des Amun würde einen Teil ihrer so hart erkämpften Freiheit opfern, um weiteren Intrigen und Anschlägen zu entgehen und die Priesterschaft sowie das Volk zufriedenzustellen. Sie würde einen Teil ihrer gottgegebenen Macht abgeben, um ihren machthungrigen Bruder für eine Weile zu besänftigen; wenigstens so lange, bis ihm ein wenig Macht nicht mehr genügen würde. Gewiß  ...
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