... sehr liebte. Als sie starb hat er nie mehr eine andere Frau angesehen.“ Lena bat Merit nachzudenken, ob sie nicht von anderen Hausangestellten etwas gehört hätte, was den Zweck ihres Hierseins betraf, doch Merit schüttelte nur den Kopf. Dann erhellte sich ihre nachdenkliche Miene und sie lächelte. Ungeduldig legte Lena ihre Hand auf die Merits und fragte: „Was ist, Merit, was ist dir eingefallen?“ „Du könntest als Geschenk für den Sohn des Schaichs gedacht sein, er hatte ein schlimmes Schicksal und ....“ Merit erhob sich und neigte ehrerbietig grüßend den Kopf in Richtung der Tür des Raumes. Auch Lena wandte den Blick auf die geöffnete Türe und sah nun endlich ihren „Käufer“ aus der Nähe. Durch die Erfahrungen der Vergangenheit klüger geworden, machte sie es Merit nach, neigte den Kopf und erhob sich ebenfalls. Sie betrachtete den Schaich nur vorsichtig durch die gesenkten Wimpern hindurch. Er war ein großer schlanker Mann. Seine Haut war relativ hell und heute war er in einen westlich geschnittenen Anzug gekleidet. Er hatte dunkle leicht schräge Augen und dichte graue Brauen, was ihm einen etwas finsteren Ausdruck verlieh. Die schmale Nase und das hagere Gesicht mit dem langen grauen Bart gaben ihm aber auch etwas Asketisches. Das Haar wurde auch heute von einem Turban verhüllt, was einen seltsamen Kontrast zu dem weißen modernen Anzug bildete. Sein Blick war unverwandt auf Lena gerichtet und er schaute auch kein einziges Mal weg, während er sich mit Merit auf Arabisch unterhielt. Nach einer Weile verließ der Schaich das Zimmer ohne auch nur ein Wort direkt an Lena gerichtet zu haben. Lena konnte ihre Neugierde nicht im Zaum halten und stürzte sich mit ihren Fragen auf Merit, kaum das sich die Tür hinter Schaich Assiz geschlossen hatte. Lachend wehrte Merit sie ab und schob sie zurück zum Diwan, wo sie beide wieder Platz nahmen und Lena etwas ruhiger ihre Fragen wiederholte. Allerdings hatte der Schaich Merit lediglich die Anweisung erteilt, Lena zu lehren, wie sie eventuelle Gäste des Schaichs zu bewirten und sich ihnen gegenüber zu verhalten hätte. Merit sollte sie mit den Grundbegriffen und den Verhaltensweisen von Dienerinnen in diesem Haushalt bekannt machen. Sie sollte lernen, sich respektvoll und zuvorkommend gegenüber höhergestellten Personen zu verhalten – was sie ja in Deutschland kaum gelernt haben konnte – so hatte der Schaich Merit gegenüber argumentiert. Tage waren vergangen und es war Lena nicht  ...
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