... leistete Merit seiner Aufforderung Folge und verließ mit diesem den Raum. Leise schloß sich die Tür hinter ihnen und Lena hörte zum ersten Male, wie ein Riegel vorgeschoben wurde. Sie warf sich auf ihr Bett und zerriß in ihrer verzweifelten Wut eines der wunderschönen Seidenkissen, so daß die Federn sämtliche Möbelstücke bedeckten. Danach fühlte sie sich nur unwesentlich wohler, denn um ihr Erleichterung zu verschaffen, hätte es eines besseren Ventils bedurft.

Die Angst vor erneutem Verkauf



Jetzt war es Lena die, wie ein eingesperrtes Raubtier, immer wieder die Länge des Raumes durchmaß. Es war nach Mitternacht, als sie den Riegel klicken hörte und ihre ruhelose Wanderung unterbrach. Leise trat Merit ein. Ihre Miene wirkte bedrückt, fast schon hoffnungslos. Lena eilte auf sie zu, nahm ihre Hand und zog sie mit sich auf eines der bequemen Sitzkissen herab. Sie wagte nicht zu fragen, was passiert war und wartete einfach still ab, ihren Blick unverwandt auf Merits Gesicht gerichtet. Es dauerte lange, bis Merit den gesenkten Kopf hob und Lenas Blick erwiderte. Mit tonloser, leiser Stimme sagte Merit: „Der Schaich will dich verkaufen.“ Wie eine drohende Gewitterwolke standen diese Worte im Raum. Eine tiefe Blässe senkte sich auf Lenas Wangen und ihre leisen Worte waren fast nicht zu verstehen, als sie flüsterte: „Schaich Abdul......“ Sofort nach diesen Worten änderte sich Merits Verhalten und sie wurde wieder die souveräne und selbstsichere Frau, auf die sich Lena immer hatte verlassen können. „Aber nein, mein Kind.“ sagte sie energisch. „Der Schaich ist kein Unmensch, das würde er nie tun.“ Aber sie konnte nicht verhindern, daß ein leiser Zweifel in ihrer sonst so zuversichtlichen Stimme mitklang. "Und was wird Retenu dazu sagen!“ rief Lena verzweifelt. „Er kann das doch nicht einfach zulassen!“ Beschwichtigend legte ihr Merit die Hände auf die Schultern. „Retenu wird davon nichts wissen. Der Schaich hat mir lediglich mitgeteilt, daß er dich nicht mehr im Hause haben will. Rein zufällig hatte ich aber genau vor der Türe des Büros des Schaichs das Bedürfnis mich etwas auszuruhen und hörte demnach ebenfalls ganz aus Versehen, was dort besprochen wurde.“ Ein spöttischer Funke blitzte in Merits ernsten Augen auf. „Der Schaich unterhielt sich mit seinem Berater und Chauffeur. So bekam ich mit, daß du verkauft werden sollst. Retenu allerdings wollen sie überzeugen, daß dir die Flucht gelungen sei.“ Lange sahen sich die beiden Frauen  ...
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
551 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Diese Seite hat mir gut gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren