Punkt eins klingelte es an meiner Tür. Ich hielt kurz inne, betrachtete mich nochmal kurz im Spiegel und holte tief Luft. Ich öffnete.
"Hallo Schatz. Lass dich ansehen."
"Hallo Mama."
Wir umarmten uns zaghaft und sie musterte mich von oben nach unten und andersrum.
"Gut siehst du aus, ein wenig dünn, aber gut. Ich hab wahnsinnigen Hunger, also lass uns gleich los."
Ich griff mir Mantel und Schal und ging mit ihr zum Auto.
Wir sprachen kein Wort auf der Fahrt zum Restaurant. Die Spannung war so dick, man hätte sie mit einem Messer schneiden können. Endlich angekommen, brachte uns der Kellner zu unserem Tisch. Ob der mich wohl auch für eine Nudeldiebin hält? Bestimmt nicht, schließlich bin ich zahlender Gast.
"So Liebling, erzähl."
"Was soll ich erzählen?"
Ich trank einen großen Schluck Wasser und bestellte gleich noch eins.
"Wie gehts dir?"
"Gut, bestens. Viel zu tun, aber sonst ist alles in Ordnung."
"Und wie kommst du zurecht? Hast du viele Freunde, ein paar Kollegen von der Arbeit?"
"Ja. Ich kenne einige Leute."
"Das ist schön."
Sie sah nach unten auf den Tisch und machte einen seltsamen Gesichtsausdruck.
"Ist bei euch alles in Ordnung?"
"Ja ja, uns gehts gut. Dein Vater hat jetzt ein neues Hobby. Eisangeln. Er fährt jedes Wochenende ganz früh los und kommt spät abends nach Hause. Bisher hat er noch nichts gefangen."
"Das ist schön. Ich meine, dass er ein Hobby gefunden hat."
"Ja, das ist sehr schön für ihn."
"Und du Mama?"
"Mir gehts auch bestens. Ich hab auch eine Menge zu tun. Die Arbeit, dann das Haus und der Garten."
"Also wie früher."
"Ja wie früher."
Ihr Blick galt immer noch der Tischdecke.
"Es hat sich nichts verändert."
"Du hast dich verändert."
Sie sah mich an und ergriff meine Hand.
"Maya, ich weiß du willst das nicht hören, aber wir machen uns Sorgen um dich. Du bist so jung und ganz allein hier in dieser schrecklichen Stadt."
"Mama bitte nicht jetzt."
"Ich werde nicht aufhören, ich bin ...
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