An den Tagen zuvor - Seite 39 von 87

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... Ich genoss meinen freien Tag auf meinem Dach, in meiner Stadt, ganz allein mit meinen Gedanken. Ich fühlte mich gut. Ich fühlte mich wirklich gut. Es fing wieder leicht an zu schneien. Der Januar war fast vorbei und der Februar sollte nochmal richtig kalt werden. Ich liebte den Winter. Ich liebte einfach alles an ihm. Ich liebte die Kälte, wenn man sich so richtig in seine Sachen kuscheln konnte. Ich liebte es, dass es später hell und früher dunkel wurde. Ich liebte die klare Luft und die Gerüche während der Weihnachtszeit. Die Lichter der Stadt, alles war geschmückt und es roch überall nach Zimt und Orangen. Auch jetzt noch, Ende Januar konnte ich es riechen. Ich liebte es, abends durch die Stadt zu laufen. Wenn die Straßenlaternen angingen, weil es bereits dämmerte. Die Stadt hatte im Winter immer einen ganz eigenen Geruch und es kam mir immer so vor, als würde sie auch anders aussehen. Die Häuser wirkten anders und die Autos. Überall laufen Menschen mit vollgepackten Einkaufstüten durch die Gegend. Dann fällt die erste Flocke vom Himmel. Direkt vor meine Füße. Und dann eine zweite. Bis es schließlich unzählige sind. Dicke, bauschige, weiße Schneeflocken. Und ich mittendrin. Der perfekte Moment.
Ich saß zwar immer noch ziemlich lange auf meinem Dach, drehte mich aber immer seltener um. Nicht wie an den Tagen zuvor, als ich fast jede Minute nachschaute, ob mich jemand vielleicht gefunden hat. Ich hatte den Gedanken nicht verworfen, hielt es aber mittlerweile für überflüssig, mich jedesmal erneut davon zu überzeugen, dass da niemand war. Selbst wenn jemand hinter mir gestanden hätte. Wie dumm hätte er sein müssen, mich zu übersehen. Wo ich doch immer allein hier oben saß. Nein, selbst wenn er gewollt hätte, mich konnte man nicht übersehen. Immerhin trug ich auch meinen einzigartigen Schal.
Als der Schnee zu dicht wurde, kletterte ich vorsichtig wieder runter und fuhr mit der Bahn nach Hause.
Die Zeit verging recht schnell, war doch schließlich wieder allerhand zu tun. Aber das war gut so. So hatte ich keine Zeit mir über meine Eltern oder mich selbst Gedanken zu machen. Ich musste mich auf wichtigeres konzentrieren. Wobei ich manchmal schon etwas wehmütig wurde. Immer wenn neue Assistenzärzte kamen. Frisch von der Uni. Ich stellte mir vor, wie er gewesen wäre, mein erster Tag als Doktor. Ich hätte wahrscheinlich genauso die Hosen vollgehabt, wie die, aber ich wäre ein Doktor. Schluss damit, ich hatte es mir doch so ausgesucht  ...
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