Das Rütteln brachte sie immer wieder zum Eindösen. Ihr Kopf schmerzte von der prallen Sonne. Sie dankte Gott, dass sie ihre Decke nicht abgeworfen hatte. Ohne diesen Sonnenschutz wäre sie inzwischen längst gar. Den Kopf lehnte sie gegen einen der groben Säcke und beobachtete die vorbeiziehenden Dünen. Mein Gott, wo brachte man sie hin? Wo war dieses hier überhaupt. Und was noch viel entscheidender war, würde sie von hier aus jemals wieder zurück finden? Zurück in ihr stupides, gewöhnliches, göttliches Alltagsleben?
Hin und wieder verschwamm die Umgebung vor ihren Augen. Trotz des Fahrtwindes war die Hitze unerträglich. Sie war es nicht gewöhnt, das wusste sie! Zuhause wären die Leute in Jubelschreie ausgebrochen, wenn es nur halb so warm geworden wäre. Und obwohl sie es sich selbst nicht eingestand, war ihr Körper inzwischen viel zu geschwächt. Die Hitze flimmerte über dem Boden, vor ihren Augen, einfach überall. Ihr Atem ging rasselnd, rasend, wie ein erstickender Fisch auf dem Land.
Wurde es ihr schwarz vor Augen oder hatte sie diese bewusst geschlossen? Sylvia konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Stöße auf der Straße wurden immer stärker. Ihr Kopf wurde hin und her geschleudert. Sie war unendlich müde und erschöpft, wollte endlich ein Nickerchen machen, doch ihre Stirn fiel immer wieder gegen dieses feste, drückende Polster. Um sie herum das Rauschen, dieses monotone Rauschen. Ihr fiel auf, dass der Motor inzwischen irgendwie seltsam klang. Gar nicht mehr dieses eingehende Brummen.
Wieder eine heftige Erschütterung. Reflexartig hielt sie ihren Kopf, um ihn vor einem erneuten Aufprall zu bewahren. Vielleicht würde sie sich ja mit der Zeit an die Hitze gewöhnen. Schon jetzt ging es ihr viel besser. Auch der stechende Schmerz im Gesäß (durch die harte Unterlage) war etwas besser geworden. …
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