Sylvia trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Voller Abscheu dachte sie an Mira. Das geschah ihr recht. Damit würde sie ihre Schulden nicht decken. Ein gehässiges Lächeln, dann wandte sich Sylvia ab. Aber das sollte nicht mehr ihr Problem sein. Sie würde jetzt hier raus spazieren. Ganz unauffällig, so wie Mira vorhin.
Sie traute ihren Augen kaum. Es schien zu funktionieren. Sie blickte nach rechts und links. All die Mädchen, die in ihren Nischen hockten, kauerten, standen. Sylvia empfand so etwas wie Abscheu. Sie würde sich das nicht antun lassen. Nie im Leben! Da vorn war bereits der Tisch mit dem Krug. Im Vorbeigehen griff sie nach einem Stückchen Fladenbrot und stopfe es sich in den Mund. Nur nicht nervös wirken. Immer weiter näherte sie sich dem großen, raumteilenden Vorhang und damit auch der Tür, die hoffentlich in die ersehnte Freiheit führte. Noch fünf Meter. Noch einmal sah sie zurück in den Saal, dann griff ihre Hand nach der Türklinke. Sie glaubte, dass schon allein der Lärm ihres Herzschlages ausreichen müsste, um alles Personal im Umkreis von 100 Metern zu alarmieren. Irgendwie hatte sie gar nicht recht damit gerechnet, doch die Tür ließ sich widerstandslos öffnen. Von draußen flutete gleißendes Sonnenlicht herein. Sylvia kniff die Augen zusammen. So, der Tanz hatte also begonnen.
Explosionsartig sprintete sie los. Einfach geradeaus, bis sich ihre Augen an das grelle Sonnenlicht gewöhnt hatten. …
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