… bitte, sag ihm...."
"Nein. Du hast es kaputt gemacht. Du hast ihm alles genommen. Nicht nur seine Freundin. Vergiss Jenny. Henry ging es hierbei um mehr. Du warst sein Freund, sein Bruder, sein Vater, alles zusammen. Und du hast dich vor ihn gestellt und ihn ausgelacht. So wie jeder andere das bis jetzt mit ihm gemacht hat."
Mark blickte auf den Boden. Er wirkte völlig ratlos.
"Und jetzt?"
"Ich weiß nicht. Ich muss gehen."
"Was ist mit uns?"
"Was soll mit uns sein? Mark, es gab nie ein uns. Es gab immer nur dich und mich."
"Sehen wir uns noch? Du kommst doch vorbei."
"Du hast heute deinen einzigen Freund veloren, aus eigener Dummheit. Was machst du mit denen, die dir nicht so wichtig sind?"
Er schwieg.
"Es ist egal. Ich sag dir was, du bist denen nämlich auch nicht so wichtig. Sieh uns doch nur an. Du stehst bei Minusgraden in Unterhosen auf der Straße und bettelst, dein bester Freund möge zurück kommen."
Ich drehte mich um und ließ ihn stehen.
Ich wusste, dass Henry sich nicht mehr bei Mark melden würde und ich wusste ebenso, dass unsere Zeit zu Ende war.
Das Telefon klingelte, als ich zu Hause ankam. Ich nahm ab.
"Henry?"
"Nein ich bins, leg nicht auf. Bitte. Hör mir nur einen Moment zu."
"Ist gut."
"Neulich, als ich bei dir war und mich bei dir entschuldigte und du dann zu mir kamst, weil du dachtest, ich hätte irgendwas zu bereden, da hab ich gesagt es wär nichts."
"Und weiter?"
"Das stimmt nicht. Es ist was. Es ist alles. Ich weiß einfach nicht, wie ich aus dem ganzen Scheiß rauskomme. Jeden Tag der selbe Mist. Die Arbeit in der Werkstatt ist die Hölle für mich und ich hab keine Chance da jemals rauszukommen und nochmal von vorn anzufangen. Deswegen kippe ich mir die Birne zu. Deswegen markiere ich den großen Helden, weil ich es in Wahrheit nicht bin. Henry ist noch jung, er hat noch alle Möglichkeiten. Er sollte sie nutzen."
"Worauf willst du hinaus?"
"Ich wollte, dass er sauer auf mich ist, damit er geht. Verstehst du, er sollte gehen, er sollte nicht so werden wie ich. Ich will, dass er einen besseren Job findet, ein besseres Leben führt. Ich hab ihm das nur angetan, weil ich zu feige war, ihm das ins Gesicht zu sagen. Er wäre doch nie freiwillig gegangen."
"Du hast geschafft was du wolltest. Glückwunsch Mark."
"Verstehst du es jetzt?"
"Du hättest mit ihm reden können. Er hätte es schon verstanden."
"Haben deine Eltern jemals mit sich reden lassen, nachdem du dich gegen sie entschieden hattest?"
"Ich …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
870 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!