An den Tagen zuvor
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… ob mich jemand vielleicht gefunden hat. Ich hatte den Gedanken nicht verworfen, hielt es aber mittlerweile für überflüssig, mich jedesmal erneut davon zu überzeugen, dass da niemand war. Selbst wenn jemand hinter mir gestanden hätte. Wie dumm hätte er sein müssen, mich zu übersehen. Wo ich doch immer allein hier oben saß. Nein, selbst wenn er gewollt hätte, mich konnte man nicht übersehen. Immerhin trug ich auch meinen einzigartigen Schal.
Als der Schnee zu dicht wurde, kletterte ich vorsichtig wieder runter und fuhr mit der Bahn nach Hause.
Die Zeit verging recht schnell, war doch schließlich wieder allerhand zu tun. Aber das war gut so. So hatte ich keine Zeit mir über meine Eltern oder mich selbst Gedanken zu machen. Ich musste mich auf wichtigeres konzentrieren. Wobei ich manchmal schon etwas wehmütig wurde. Immer wenn neue Assistenzärzte kamen. Frisch von der Uni. Ich stellte mir vor, wie er gewesen wäre, mein erster Tag als Doktor. Ich hätte wahrscheinlich genauso die Hosen vollgehabt, wie die, aber ich wäre ein Doktor. Schluss damit, ich hatte es mir doch so ausgesucht und ich war gut in meinem Job. Wenn ich, statt zu arbeiten jetzt stundenlang in den Vorlesungen sitzen würde, hätten sich meine Gedanken mit Sicherheit schon zu eigenen Persönlichkeiten entwickelt.
"Doktor, sie haben da einen Fehler gemacht."
"Ja, das wissen wir."
Grauenvoll. Ich denke, den anderen gehts ähnlich, so wie jeder Psychologiestudent selbst in Therapie ist, hat auch jeder Medizinstudent mindestens eine schlechte Eigenschaft, die ihn eigentlich davon abhalten sollte, Arzt zu werden. Bei mir wären es eben die anderen Mayas gewesen. Hätte ich dann eigentlich bei den Prüfungen betrogen, wenn ich als mehrere Personen erschienen wäre? So ein Schwachsinn. Vielleicht bin ich ja diejenige, die eine Therapie nötig hat. Und ich hab immer noch keine Katze. Ich widmete mich wieder meiner Arbeit und versuchte, das alles zu vergessen. Die waren Ärzte, ich nicht.
Die Lampe meines Anrufbeantworters leuchtete wieder, als ich nach Hause kam. Diesmal hörte ich die Nachricht sofort ab.
"Eine neue Nachricht. Empfangen 12:25 Uhr. Maya hier ist Papa. Du bist bestimmt arbeiten. Ich ruf dich an, weil ich dich fragen wollte, ob du in letzter Zeit mit deiner Mutter gesprochen hast? Sie ist so komisch seit einigen Tagen. Vielleicht weißt du, was mit ihr los ist. Das wars schon. Sie kommt, ich muss auflegen. Nachricht beendet."
Natürlich weiß ich  …


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