… die den Gästen aufs Essen schaut und bei einer günstigen Gelegenheit das Restaurant stürmt, um allen die Tagliatelle zu klauen. Ich knöpfte meinen Mantel zu und band meinen Schal richtig fest. Ich hatte ja schließlich ein Ziel. Marks Wohnung. Hoffentlich war er da. Hoffentlich war er nüchtern. Ich hämmerte gegen seine Tür. Laute Musik drang aus seiner Wohnung. Das hieß aber nicht, dass Mark auch wirklich da war. Er ließ öfter mal Licht und Musik an. Oder die Kaffeemaschine oder auch gern mal den Herd. Hoffentlich war er gut versichert. Ich hörte ein Murren von der anderen Seite der Tür. Diese wurde energisch aufgerissen.
"Verdammt, wer ist da? Oh Maya. Was isn los?"
Ich grinste ihn an und ging an ihm vorbei direkt ins Wohnzimmer.
"Ich weiß, wieso du bei mir warst."
Mark stand immer noch an der offenen Tür. Er zündete sich eine Zigarette an.
"Ich versteh nicht."
"Du warst nicht nur bei mir, um dich zu entschuldigen."
"Nein?"
"Nein. Da war nochwas. Und ich bin hier, weil ich mit dir darüber reden möchte."
"Du willst was?"
"Mit dir reden. Und wenns geht im Wohnzimmer und nicht an deiner Wohnungstür."
Er schloss die Tür und setze sich auf sein zugemülltes Sofa.
"Also Mark. Was ist los?"
"Ich weiß nicht, was du meinst. Was solln los sein?"
"Mit dir? Du hast irgendwas. Irgendwas bedrückt dich und du warst bei mir, weil du mir davon erzählen wolltest. Ich blöde Kuh hab das aber nicht geschnallt, aber jetzt bin ich hier und du kannst mir alles erzählen."
Er sah mich an und hatte seine Zigarette zwischen den Zähnen.
"Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Was solln der Scheiß?"
"Ich versuche dir nur entgegenzukommen. Ich weiß, wie schwer es dir fällt über deine Gefühle zu sprechen. Deshalb dachte ich, dass ich den ersten Schritt mache."
"Den ersten Schritt, wohin denn? Verdammt Maya, bist du breit. Hat dir Danny was von seinem Zeug verkauft?"
"Das ist mir ernst Mark. Immerhin bist du derjenige, der etwas auf dem Herzen hat, also sollte es dir auch ernst sein."
"Ich versteh nur Bahnhof."
Er stand auf und holte zwei Flaschen Bier aus der Küche. Er reichte mir eine.
"Hier trink erstmal einen kräftigen Schluck und dann sagst du mir, was mit dir los ist."
"Ich bin deinetwegen hier."
"Oh wirklich. Vielen Dank. Dann lass uns gleich anfangen."
"Das doch nicht."
Ich seufzte leise und trank einen großen Schluck Bier.
"Da ist wirklich nichts, worüber du mit mir reden willst? Gar nichts?"
"Gar nichts."
"Nicht das kleinste …
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