Der Fluchtversuch
Die Nacht bescherte Lena wirre Träume. Sie saß, ähnlich wie bei ihrem anderen Traum, auf einer Treppe, die zum Nil hinabführte und betrachtete den wunderbaren Sonnenuntergang, als plötzlich eine Feluke mit blutroten Segeln durch das Papyrusschilf auf sie zusteuerte. An Deck stand Kai und streckte flehentlich die Arme nach ihr aus. Als er nahe genug war, reichte Lena ihm im Traum die Hände, als er sie jedoch zu sich aufs Boot zog, zögerte sie und begann sich zu wehren. Es war zu spät; mit einem triumphierenden Lachen zog Kai sie an sich, und als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, blickte sie in die bösartigsten Augen, die sie jemals gesehen hatte, der Diener Abduls! Schweißgebadet schreckte Lena aus dem Schlaf. Es war noch dunkel im Raum, doch plötzlich flammte das Licht auf. Mit einem aufmunternden Lächeln blickte Merit auf sie herab. „Zeit zum Aufstehen meine Kleine!“ Verschlafen rieb sich Lena die Augen und bemerkte mit einem Blick zum Fenster: „Es ist doch noch stockdunkel draußen, was ist denn los?“ Merits Lächeln wurde, wenn möglich, noch breiter, und sie erklärte Lena, daß ihr Geschenk draußen warte, um einen Ausritt mit ihr zu unternehmen, ...
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