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… und wieder setzte der Mann hundert Pfund auf die Neun. Es war gegen halb zwei Uhr morgens, Bens Tisch praktisch leer. Außer dem Fremden saßen noch zwei Frauen am mit grünem Tuch bespannten Spieltisch. Diesmal traf Ben die 31, links neben der 9 gelegen. Auf diese Weise wollte er dem Spieler vermitteln, daß es nur sehr schwer oder überhaupt nicht möglich war, exakt die gewünschte Zahl zu treffen. Daß er sie gar nicht zu treffen beabsichtigte, blieb sein Geheimnis.
„Genial, einfach brillant!“ frohlockte der Araber spontan und erhob sich. „Ich denke, ich hätte da vielleicht einen Job für Sie, Mr. Sinclair.“
„Ich habe einen Job“, entgegnete Ben freundlich, und schickte einen kurzen Seitenblick hinüber zu seinem Kollegen an der Bank, „herzlichen Dank!“
Der Orientale ging um den Spieltisch herum, stellte sich neben Ben und zog aus der Innentasche seines Jacketts eine Visitenkarte hervor, die er Ben reichen wollte. Ben holte tief Luft; er wußte, der Fremde vergeudete nur seine Zeit. Andererseits, warum sollte er diese Visitenkarte ablehnen? Er konnte sie anschließend wegwerfen, wie er das schon unzählige Male getan hatte. Sein Blick fiel auf eine goldene Karte, mit schwarzen Lettern bedruckt. Aber noch etwas ganz anderes stach Ben ins Auge: Dem Mann fehlte der rechte Mittelfinger! Wie abgeschnitten ragte der kurze Stumpf des Fingers aus der Hand hervor.
Noch immer machte Ben keine Anstalten die Karte zu nehmen, und der Fremde steckte sie ihm einfach in seine Jackentasche, lächelte ihn noch einmal geheimnisvoll an und ging.
   Als das Casino in jener Nacht seine Pforten schloß, Ben das Gebäude in Richtung Parkplatz verließ und seinen Wagen ansteuerte, nahm er in einem der Fahrzeuge, die in der Nähe parkten, eine Bewegung wahr. Es war ein knallroter Jaguar, und er gehörte keinem seiner Kollegen. Auf dem Parkplatz standen ansonsten nur noch die Autos der Bediensteten, die Ben alle kannte; der rote Jaguar gehörte nicht dazu. Ben blieb stehen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach war es der Fremde von vorhin, der sich nicht abschütteln ließ, der offenbar zu jener hartnäckigen Sorte zählte, die ein Nein nicht zu akzeptieren bereit war. Auch für diese Fälle war Ben gerüstet. Er lief weiter, griff sein mobiles Telefon und wählte die Nummer des Casinos. Wenn ein zweiter Kollege auf den Plan trat, ließen auch die besonders Aufdringlichen in aller Regel von ihrem Vorhaben ab. Im Casino meldete sich Jordan, der Geschäftsführer.  …
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