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… „Ich beobachte Sie nun schon einige Zeit und muß sagen, Sie werfen ausgezeichnet, junger Mann“, fuhr der orientalische Besucher fort, dabei setzte er einen Chip von hundert Pfund auf die 9.
„Rien ne va plus!“
Die Kugel lief in ihrer gewohnten Bahn und setzte sich sanft auf die 34, die sich genau gegenüber der Neun befindet.
„Machen Sie ihr Spiel!“ forderte Ben lächelnd die Teilnehmer auf, nachdem er die letzte Runde ordnungsgemäß beendet hatte, und wieder setzte sein Gegenüber hundert Pfund auf die Neun. Mit unbewegter Miene warf Benjamin Sinclair die Kugel auf die 22, die unmittelbar rechts neben der 9 liegt. Er tat hier seinen Job, und der sollte dafür Sorge tragen, daß das Casino gewann. Dafür bezahlten sie ihn schließlich.
„Ausgezeichnet!“ kam es aus dem Mund des dunkelhaarigen Mannes, „geradezu köstlich.“
Ben drückte einen Knopf unter dem Tisch, und wenige Sekunden später erschien seine Ablösung.
Das war so üblich. Immer, wenn ein Gast zudringlich zu werden drohte, wechselten sie den Mann am Rad aus, das beruhigte die Szene fast augenblicklich. Benjamin zog sich in den Aufenthaltsraum zurück und schickte einen Blick durch das kleine, von außen verspiegelte Fenster. Auch der Araber hatte seinen Platz verlassen und sprach mit Jordan, dem Geschäftsführer. Ben konnte erkennen, wie dieser mehrere Male freundlich aber bestimmt den Kopf schüttelte. Danach verlor sich der Fremde aus Bens Blickfeld.
   Kaum hatte Benjamin nach der Pause seinen Platz wieder eingenommen, sein freundliches Lächeln aufgesetzt, als der Orientale aufs neue auftauchte und sich auf seinen vorherigen Stuhl setzte; auch er schenkte Ben ein freundliches Lächeln. Aber es war ein Lächeln, bei dem Ben sich unwohl zu fühlen begann. Nichts war unangenehmer als ein Lächeln von Menschen, denen man gerade das Geld aus der Tasche zog. Außerdem wußte Ben diese Freundlichkeiten nur zu gut zu deuten. Wieder einmal wollte jemand sich mit ihm verbrüdern, wollte ihn dazu verführen, für ihn zu spielen, für ihn zu gewinnen. Obwohl diese Untugend eigentlich nicht zu dem Erscheinungsbild des Fremden paßte.
Viele stellten sich das so einfach vor: Sie gewannen mit Hilfe des Croupiers viele tausend Pfund, und danach überreichten sie heimlich und bei Nacht und Nebel - unmittelbar vor der Casinotür - dem hilfreichen Komplizen seinen Anteil.
Unangenehm waren diese Momente immer, wie oft man auch damit konfrontiert wurde. Ben spielte weiter,  …
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