… In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des roten Wagens und ein schlankes Damenbein zeigte sich.
„Was gibt’s, Ben?“ fragte Jordan, der den Anrufer auf seinem Display identifizierte.
„Danke, Jordan, hat sich erledigt“, entgegnete Ben und steckte sein Telefon wieder ein.
Vor ihm stand die Dame aus dem Casino, der er am heutigen Abend zu einem beträchtlichen Gewinn verholfen hatte. Sie trug einen hellen Mantel über ihrem Kleid, und ihr dunkles, langes Haar wehte verwegen im kalten Nachtwind, während sie ihn herausfordernd anlächelte.
Ben war direkt vor ihr stehen geblieben, sein Gesicht zeigte keinerlei Regung; noch war er im Dienst und der endete erst, wenn er den Parkplatz verlassen hatte.
„Darf ich Sie auf einen … Kaffee einladen, Mr. Sinclair?“ fragte sie mit einem charmanten Lächeln.
Ben überlegte. Nach der Spätschicht ging er meist sofort nach Hause, aber manchmal begab er sich in einen in der Nähe seines Wohnortes gelegenes Pub, dessen Besitzer er kannte, und ließ den Abend bei einem gemütlichen Glas ausklingen.
Es war bitterkalt in jener Winternacht. Schließlich willigte er ein, bestieg seinen Sportwagen und folgte dem roten Jaguar der jungen Frau, die ihn quer durch Londons Innenstadt führte, ein Stück die Themse entlang, bis sie endlich im Herzen von Soho ein Chinarestaurant ansteuerte. Sie parkten ihre Wagen vor dem Gasthaus, stiegen aus, und die junge Frau führte ihn einige Häuser weiter zu einem Irish-Pub, das bereits geschlossen hatte. Sie rief leise den Wirt, auf ihr Klopfen hin wurde ihnen geöffnet, und die beiden setzten sich in eine Ecke, ganz in die Nähe des Kamins, dessen Feuer den Raum mit seiner behaglichen Wärme überflutete. Die Frau orderte für beide Kaffee und Sherry, sah Ben fragend an, der signalisierte sein Einverständnis.
Der Kaffee ließ etwas auf sich warten, aber als der Sherry beider Kehlen zu erwärmen begann, stellte sie sich als Patricia Hawkins vor, danach sah sie ihn durchdringend an.
„Warum haben Sie das getan, Mr. Sinclair?“ fragte sie unverhofft, und ihre Augen blieben prüfend auf Ben gerichtet.
„Was meinen Sie, Missis Hawkins? Oder Miss?“
„Missis! Ich meine Ihre Gefälligkeiten am heutigen Abend einer Unbekannten gegenüber.“
„Ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Mrs. Hawkins“, erwiderte Ben und sah die Frau freundlich an. „Sie haben gespielt, viel Geld eingebüßt und es anschließend glücklich wieder gewonnen. Genausogut hätten Sie alles verlieren  …