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… Haar war schwarz und wild gelockt, aber nicht kraus. Es ließ sich kaum von dem goldenen Diadem mit den Rubinen bändigen, welches den schmalen Kopf umspannte. Die hohen Wangenknochen und das kleine Kinn gaben dem zierlichen Gesicht einen edlen Ausdruck. Die Lippen waren voll, aber nicht wulstig. Das faszinierendste an der Frau waren jedoch die Augen. Sie waren hell, von einem warmen Goldton, nicht so Löwengelb wie die ihres Bruders, und von dunklen Brauen überspannt, die an den Schläfen nach oben gezogen waren.. Die Figur konnte Sunu nicht richtig einschätzen, da sie in ein gefälteltes goldenes Gewand gehüllt und auf eines der niederen Kissen hingegossen war; aber dass sie sehr hochgewachsen und schlank war, konnte er trotzdem erahnen. Sunus Gedanken wurden unterbrochen, als ihm der verführerische Duft von Gebratenem in die Nase stieg. Hui hielt im grinsend einen knusprigen Gänseflügel vors Gesicht. „He, die ist nicht für dich. Die gehört Thut.“ Sunu schüttelte den Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können und biß herzhaft in das zarte Fleisch.
                *
Tunip hatte sich unter die Festgesellschaft gemischt. Sunu hatte Recht behalten; keinem fiel der knabenhafte junge Diener auf. Tunip trug hier ein Tablett spazieren und trank dort heimlich selber einen Schluck Wein aus einem der goldenen Becher, wenn gerade keiner hinsah. Er sperrte die Ohren auf, um eventuell Interessantes aufzuschnappen, was er seinem Herrn später berichten konnte. Er drückte sich vorwiegend in der Nähe des Tisches der Königin herum, da sich dort ja sämtliche `Verdächtigen` herumtrieben, und beobachtete die Vorgänge dort. Als sich Gaza irgendwann erhob und im Gewühl verschwand beeilte er sich, ihm zu folgen. Gaza schien seinen Weg ganz gezielt zu gehen und Tunip wurde immer neugieriger. Zwischen den geschwungenen Säulen hindurch schritt der dunkle Prinz gelassen an den Wachen vorbei in die samtige Nacht des Parks hinaus. Tunip griff sich im Vorbeigehen ein Tablett mit Getränken und wurde von den Wachen kaum beachtet, als er dem Wesir ins Freie folgte. Es war nicht sehr dunkel, durch das Licht der unzähligen Fackeln und Lampen im Garten, trotzdem fiel es Tunip schwer, dem geschmeidig dahineilenden Mann auf den Fersen zu bleiben, zumal er noch das sperrige Tablett mitschleppen musste, bis er kurz Zeit fand es auf einer Ruhebank abzustellen. Gazas im Lichte Chons glitzernden bunten Federn auf dem Kopf und die  …
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