Tiefdruckgebiet
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… Mitschülerinnen meine Freundin wäre. Ich finde nicht den rechten Gleichklang im gemeinsamen Umgang. Immer wieder stoße ich auf Dinge die mir erklärt werden müssen. Ich habe keine berufstätige Mutter und lerne, dass es woanders keine gemeinsamen Essenszeiten gibt oder dass sie sich ihr Essen selber kochen müssen. Mutter wartet täglich mit fertigem Essen auf meine Schwester und mich. Wir unternehmen Ausflüge und verreisen, für viele meiner Freunde eine ungewohnte Situation, und so bekomme ich den Stempel des reichen und verwöhnten Mädchens  aufgedrückt, und der macht einsam. Hätte ich nie gedacht. Ich kann ja nichts dafür dass mein Vater mehr Geld verdient und eine bessere Position innerhalb seiner Firma bekleidet als ihre Väter. Aus meiner Sicht ist Geld kein Stigma, ich habe keine Berührungsängste. Ist es nicht egal wo jemand herkommt? Hauptsache das Herz sitzt am rechten Fleck. Ich will doch nur eine von ihnen sein, nicht mehr und nicht weniger.
Es ist  ein herrlicher Sommer, warm und wolkenlos, wenn nicht Mutters Tränen, ihre Wut und Verzweiflung,  und Vaters Gereiztheit wären. Mutter weint fast täglich. Ihr gefällt es in Bayern überhaupt nicht. Zu meinen Schulproblemen   kommt Vaters permanente Abwesenheit. Er ist in der ganzen Welt unterwegs. Am Wochenende will er sich ausruhen und nichts von Mutters Unzufriedenheit hören. Im Grunde bringt er kein Verständnis für sie auf. Es interessiert ihn nicht, ob ihr die Leute muffig und unfreundlich beim Einkauf begegnen, ob der Friseur noch altmodische Dauerwellen macht und ihre Haare ruiniert, ob sie beim Metzger falsch bedient wird weil die Einzelteile eines bayerischen  Schweins andere Namen tragen als im Rest Deutschlands oder ob der Umgang mit den Nachbarinnen mühsam ist weil diese nur ans Putzen denken. Er verschanzt sich hinter der örtlichen Tageszeitung und gleich darauf hinter der Frankfurter Allgemeinen die bekanntlich recht umfangreich ist und deshalb besten Schutz gegen Mutters Tiraden bietet. Wenn er sie zur Seite legt ist er gereizt. Am Esstisch beschwert er sich über Computerprotokolle. Auswertungen über die unterschiedlichsten wichtigen Parameter seiner Arbeit erreichen ihn in Form von langen Listen aus einem Computer. Welche Verschwendung! Zentner Papier stapeln sich auf seinem Schreibtisch und eigentlich interessiert ihn nur eine einzige Zahl, die er sich mühsam aus hunderten Daten heraussuchen muss.  Der Computer ist sein Feindbild  …
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