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Dinner for once


Was kann man dem werten Leser zumuten? Welche Grenzen sind der Welt des Horrors gesetzt?

Andrea Braun wagt in diesem Experiment die Grenzen des guten Geschmacks in ungeahnte Dimensionen zu verschieben.

Dinner for once



DINNER FOR ONCE


Andrea Braun
Köln, November 2018

Durch die Ritzen der heruntergelassenen Rollladen schimmerte schwaches Licht. War es der Schein der Sonne oder des Mondes? Sie hörte, wie die Badezimmertür leise geschlossen wurde und nackte Füße über ihre teuren italienischen Fliesen in Richtung Schlafzimmer tapsten. 

Schläfrig drehte sie sich im Bett herum und warf unter halbgeöffneten Augenlidern einen Blick auf die Digitalanzeige des Weckers. Erst 5:30 Uhr. Mitten in der Nacht. Leicht genervt drehte sie sich auf den Rücken und tastete mit ihrer rechten Hand über die erkalteten Laken neben sich. Leer – natürlich. Enttäuscht schloss sie die Augen. 

Sie war kein Morgenmensch. Morgens war sie launisch und schweigsam. Solange sie nicht den ersten Kaffee getrunken hatte, war sie nicht wirklich ansprechbar. Sie seufzte; das jahrelange Singledasein hatte auch nicht dazu beigetragen, dass sie morgens erträglicher wurde, eher im Gegenteil ...
Dann war sie vor drei Monaten plötzlich und unerwartet dem Mann begegnet, der sich jetzt vorsichtig in ihrem Schlafzimmer am Bett vorbeischob. Als sie an ihre erste Begegnung dachte, breitete sich ein wohlig warmes Gefühl in ihrem Bauch aus und schien träge wie Lava tiefer zu fließen. 

Versonnen betrachtete sie den fast nackten Männerkörper. Er drehte ihr den Rücken zu und fischte seine Hose und ein T-Shirt von einem antiken Stuhl. Fasziniert verfolgte sie das Spiel seiner Muskeln unter der glatten, gebräunten Haut. Dann zog sie nachdenklich ihre Augenbrauen zur Nasenwurzel. Trug er etwa eine weiße Feinrippunterhose? Als sich das Objekt ihrer Begierde umdrehte, sah sie, dass ihre müden Augen sie nicht belogen hatten. Doch dieser Mann mit seinen stark ausgeprägten Muskeln würde selbst in Strapsen und High Heels noch anziehend auf sie wirken. Sie schaffte es einfach nicht, sich dieser animalischen, testosterongeschwängerten Aura zu entziehen. 

„Hey, du bist wach?“ Er hatte sich umgewandt. Seine Augen folgten ihrem Blick und blieben an seiner wenig reizvollen Unterwäsche hängen. Er grinste. „Hältst du das aus am frühen Morgen?“ Sie versuchte ein strahlendes Lächeln und fand, dass es sich irgendwie falsch in ihrem Gesicht anfühlte und schnell auseinanderfiel. Herrgott, wann hatte sie um diese Uhrzeit schon mal gelächelt? „Ich bin hart im Nehmen. Lass dich mal aus der Nähe ansehen.“ Langsam schlenderte er zu ihrer Bettseite herüber. Sie drehte sich, stützte den Kopf auf ihrem angewinkelten Arm ab und betrachtete eingehend  ...
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