?Wie dem auch sein mag, meine Damen??, sagte Dunn. ?ich lade Sie jetzt beide zum Abendessen ein. Danach trennen wir uns für heute. Jeder für sich sollte sich noch seine eigenen Gedanken zu dem Fall machen, und morgen arbeiten wir gemeinsam weiter.?
Er klang zuversichtlich wie immer, aber meiner Meinung nach befanden wir uns in einer Sackgasse. Praktisch jeder konnte Terry ermordet haben. Motive gab es genug und Verdächtige noch mehr.
Kapitel 4
Während sich Dunn und Vanessa nach dem Abendessen vermutlich in ihre Quartiere zurückgezogen hatten, spazierte ich noch ein wenig durch die Station. Ich wollte dabei meine Gedanken zum Fall ordnen, aber stattdessen verfiel ich in Nostalgie und erinnerte mich daran, wie es früher hier war. Und ich wurde fast schwermütig dabei. Es war eine schwierige Zeit damals, aber auch mit so vielen schönen und erheiternden Momenten. Eine Zeit lang beobachtete ich in Sektion 4/7 ein Basketballspiel, dann trottete ich entlang der Minigolfanlagen weiter; und da kam mir auf einmal der schwarzhaarige Second-Chief Blake Jericho entgegen.
?Guten Abend, Miss... McLeod, habe ich Recht??, fragte er höflich.
?Ja, haben Sie! Guten Abend, Mr. Jericho? oder wollen Sie lieber Second-Chief genannt werden??
?Nein, nein, das höre ich den ganzen Tag! 'Mister' klingt da zur Abwechslung richtig gut. Aber Sie können auch Blake sagen.?
Er machte einen netten und zuvorkommenden Eindruck, ganz anders als sein Vorgesetzter Chief Marcus Winston an diesem Morgen.
?Ganz wie Sie wollen, Blake.?, sagte ich. ?Sie sind noch in Uniform, haben Sie noch lange Dienst heute??
?Wissen Sie, so etwas wie einen allabendlichen Dienstschluss gibt es hier leider nicht. Und auch in meinen wenigen freien Stunden trage ich diese Uniform - ziemlich eng, aber man gewöhnt sich an sie.?
?Haben Sie mich gesucht oder ist diese Begegnung zufälliger Natur??
?Letzteres. Ich bin auf dem Weg in die Mannschaftskantine. Und Sie? Gehen die Ermittlungen voran??
?Durchaus. Uns ist zum Beispiel auch zu Ohren gekommen, dass Sie das Opfer gekannt haben.?
?Mir war klar, dass Sie davon erfahren würden?!?, lächelte er und fuhr mit den Fingern seiner linken Hand durch sein glattes Haar. ?'Gekannt' ist leider übertrieben, aber ich hätte sie ganz gerne kennen gelernt. Leider beruhte dieser Wunsch nicht auf Gegenseitigkeit.?
Er hatte strahlend blaue Augen und in seiner Stimme lag etwas Vertrautes, daher fiel es mir ...
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