Softball - Seite 9 von 14

Softball
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... sofort unangenehm und er suchte mit den Augen unwillkürlich in dem Raum nach der Gastgeberin. Er hatte nicht genau hören können, um was es ging, aber es klang nicht gut. Die sonst so ausgeglichene Liz war den Tränen nahe und dem sonst so ruhigen, ja introvertierten Tim, einem begnadeten Dichter, wie ihm mal jemand gesagt hatte, war die Zornesröte in den Kopf gestiegen. Sie sei eine Heuchlerin, naiv bigott, oberflächlich moralistisch, totalitär und ähnliches warf er ihr an den Kopf. Die ganze Szene erschien ihm bizarr, insbesondere auch deshalb, weil sie so abrupt endete. Als nämlich Sam erschienen war, hatte sie kurzerhand Tim aus dem Raum komplimentiert, was dieser ohne Widerstand geschehen ließ. Liz war noch für einen Moment sichtlich nach Fassung ringend auf einem Stuhl sitzen geblieben, dann war sie aufgestanden und geradewegs zu einer Gruppe von Gästen am anderen Ende des Raumes gegangen, wo sie sich sogleich ins Gespräch eingemischt hatte. Ein paar Minuten hatte sich Bob tatsächlich gefragt, ob die beiden der Gesellschaft etwas vorgespielt hatten, aber da niemand auf die Angelegenheit zu sprechen gekommen war, hatte auch er nichts dazu gesagt.
Selbst jetzt konnte er sich keinen Reim auf die beiden machen. Sie schienen ihm ins Spiel eingebunden zu sein und doch machten sie den Eindruck als seien sie ganz woanders. Der dürre Tim, dem man gar nicht zutrauen würde, dass er das Spiel beherrscht, hatte eben durchaus geschickt, aber dennoch erkennbar, den Ball so geworfen, dass es wirklich nicht schwer war, ihn zu treffen. Offensichtlich wollte er es Liz leicht machen. Gut, sie hat nicht getroffen, aber warum sah sie jetzt noch grimmiger zu ihm als zuvor. Das war doch ein feiner Zug von ihm?

George beobachtete den jungen Südstaatler. Bob gefiel ihm, nicht nur äußerlich. Zugegeben, er sah gut aus, ziemlich kräftig und groß. Aber es war mehr diese aparte Mischung aus Unverbrauchtheit und Ernsthaftigkeit, die ihn faszinierte. Gerade in diesem Moment hatte Bob wieder diese gedankenschwere Miene aufgesetzt, die ihm bei George schon den Namen "der Grübler" eingebracht hatte. Natürlich war es eine rein sexuelle Neugier, so gut kannte sich der Maler. Zum Modell taugte Bob nicht, ihm fehlte dazu einiges, die Nase war zu klein, zu amerikanisch, die Unterarme waren zu muskulös. Wenn ich jünger wäre, würde ich mich an ihn ranmachen, dachte George. Seine homosexuellen Gelüste kamen nur noch selten, er nahm sie im Grunde nicht mehr ernst. Nur gelegentlich,  ...
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