Liz stieg die Hitze in den Kopf. Sie wischte sich über die Augen und lüftete ihre Baseballmütze. Sie hasste sich dafür, heute hierher gekommen zu sein. Sie hätte zu Hause bleiben sollen, nach dem gestrigen Abend wäre es das Beste gewesen. Sie fühlte sich beobachtet und damit hatte sie noch nie umgehen können. Warum begab sie sich immer wieder in Situationen, in denen sie überfordert war. Sie wusste, sie brauchte Erfolg, sie brauchte Anerkennung. Nur deshalb machte sie diesen Knochenjob in der Redaktion. Sam dahinten, die hatte Erfolg, für die galt der Spruch "geht nicht, gibt's nicht". Wie die wieder mit den beiden gutaussehenden Burschen turtelte. Alles schien bei ihr so mühelos. Sam hatte ihr Leben im Griff, vielleicht, weil sie keinen festen Freund hatte.
Sie schaute zu Tim. Sie hatte wohl bemerkt, dass er ihr eine Chance hatte lassen wollen und den Ball in hohem Bogen zu ihr geworfen hatte. Ja, er wollte es ihr leicht machen, typisch Tim, der Pädagoge, der Weise. Sie spürte die Wut in sich aufs Neue. Warum nahm er sie nicht für voll? Erst musste er sie gestern verletzen und jetzt wollte er sie mit Geschenken besänftigen. Sie versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren. Zwei Versuche hatte sie noch. Doch dieses Holzstück in ihrer Hand war ein Fremdkörper. Sie konnte die Distanz zum Ball einfach nicht richtig einschätzen, hinzukam, dass der Schläger in ihrer Hand immer schwerer wurde. Sie dachte an die Worte ihres Vaters: "Du bist nicht unsportlich, Kleines, aber Du hast leider überhaupt kein Ballgefühl." Dabei traten ihr die Tränen in die Augen.
Tim tat seine Freundin leid. So wie sie versuchte mit betont lässigen Gesten entspannt zu wirken trat ihre ganze Unsicherheit umso deutlicher hervor. Er wusste, dass sie in dieser Situation innerlich verging. Doch was sollte er tun, mehr ...
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