... nach. Er drehte sich um. Sam ließ sich langsam auf die Knie sinken. „Einen Pakt mit dem Tod muss man doppelt besiegeln.“ Frisch geduscht lag Sam auf ihrer Pritsche und fühlte sich schläfrig und vom Alkohol benebelt. Sie rief sich noch einmal die letzten Stunden mit Brutus vor Augen. Sex auf der Couch und unter der Dusche. Sam grinste. Sie hatte ihm zum Schluss laut ins Gesicht gelacht, nachdem sie mit ihren Händen und Lippen seinen Panzer der Beherrschtheit zum Bersten gebracht hatte. Nach einer ausgiebigen Dusche hatten sie wieder auf der Couch gesessen, Tequila getrunken und Details ihres Planes besprochen. Sam erfuhr, dass Lapuente viele Friedensstifternächte auf Zelluloid bannte, um sie dann in einschlägigen Kreisen für teures Geld anzubieten. Je härter die Männer mit den Frauen umsprangen, desto mehr Geld bekam er für seine Filme. Jetzt verstand Sam auch, warum Lapuente, spätestens nach ihrem Deal mit Jefe, keinen Wert mehr auf ihre Anwesenheit legte. Brutus wusste zu berichten, dass es Lapuentes größter Wunsch war, einen Film zu drehen, indem eine Frau eine andere vergewaltigte und Lapuente dann später selbst die männliche Hauptrolle spielte. Immer häufiger mussten die Wärter verschiedene Frauen zu diesem perversen Spiel überreden. Doch trotz schlimmer Prügel und physischen wie psychischen Demütigungen, war es Lapuente bisher nie gelungen, auch nur eine einzige Frau zu finden, die seine perversen Träume Realität werden ließ. Manchmal verschwanden die Frauen, die er für seine Zwecke ausgewählt hatte, spurlos. In den Akten waren Hinweise auf Verlegungen in andere Gefängnisse zu finden, manchmal verschwanden ihre Namen genauso unauffindbar wie die Frauen selber. Brutus berichtete emotionslos, wie Lapuente ihm immer wieder sein ganz persönliches Drehbuch in allen Details schilderte. Eine junge Asiatin, mit knabenhafter Figur ... Brutus wirkte angeekelt, als er Sam Lapuentes Regieanweisungen schilderte. Dank Brutus Kontakt zu Anita und Miguels Einfluss auf gewisse Behörden, befand sich seit heute die 19-jährige Li Wong in Lapuentes Gefängnis. Menschenhändler hatten sie über die mexikanische Grenze verschleppt und mit Drogen zur Prostitution gezwungen. Li verkörperte den Inbegriff eines Teils von Lapuentes widerlichem Filmevent. Ihm fehlte nur noch die zweite Frau. Hier kam Sam ins Spiel. So sehr Sam sich auch bemühte, Li gegenüber so etwas wie Reue oder Scham zu empfinden, diese Gefühle wollten sich einfach nicht einstellen. ...
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