... beendet, du Pisswichser.“ Sam verließ eilig die Bibliothek. Zu ihren neuesten Privilegien zählte, dass das Wachpersonal sie zu ihren Treffen mit Jefe begleitete, dann aber verschwand, sobald Sam durch die Tür trat. Sie musste zu Brutus. Auf dem Weg zurück zu ihrer Zelle grübelte Sam über einer Strategie. Brutus hatte bisher die Füße stillgehalten. An seinen lukrativen 50 % konnte es kaum liegen, in letzter Zeit erhielt er sowieso nur seinen Anteil an Zigaretten und Tequila. Er musste andere Beweggründe haben und sie ahnte, welche das waren. Sam. Sie hatte Brutus schon mehr wie einmal falsch eingeschätzt. Einen erneuten Fehler konnte sie sich nicht leisten. Heute war Mittwoch, bis Freitagnacht musste alles geklärt sein. Sam wog ihre Chancen ab. Das war verdammt dünnes Eis, auf dem sie stand. Aber eine Wahl hatte sie nicht. Sam informierte die nächste Wache, dass sie mit Brutus sprechen wollte. Nach ca. zwei Stunden wurde sie abgeholt und in Brutus’ Büro geführt. Er ließ Sam geschlagene fünf Minuten vor seinem Schreibtisch stehen und füllte mit stoischer Ruhe das vor ihm liegende Formular aus. Endlich legte er seinen Stift bei Seite und sah auf. Sam versuchte, ein freundliches Gesicht aufzusetzen. Brutus verschränkte die Arme im Nacken. „Ich hatte deinen Besuch schon vor drei Wochen erwartet.“ Sam verkrampfte sich innerlich. Ahnte dieser Mistkerl etwa, warum sie hier war und was sie vorhatte? Wie sollte sie erkennen, ob sich seine Interessen mit ihren deckten? Seine aalglatte Fassade würde ihr nicht helfen. Ihre Intuition hatte schon mehr als einmal bei ihm versagt. Sam atmete tief durch. Showtime. Brutus betrachtete amüsiert Sams konzentrierten Gesichtsausdruck. „Unsicher, Scherenlady?“ „Nenn mich nicht so.“ knurrte Sam. „Soll ich dich lieber Zuckerpuppe nennen?“ Brutus sah Sam höhnisch an. Sam grinste ihm freudlos zu. „Vielleicht sollten wir uns über wichtigere Dinge unterhalten.“ Brutus lehnte sich noch weiter in seinem Ledersessel zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. „Dann mal los. Was willst du?“ Sam schlenderte um den Schreibtisch herum und setzte sich neben Brutus’ Füßen auf die Tischplatte. Sie verschränkte die Arme und beugte sich zu ihm vor. „Und, was willst du?“ Brutus setzte eine geschäftsmäßige Miene auf. „OK, also ich zuerst. Wenn du mich linkst, muss ich dir leider deinen süßen Arsch aufreißen.“ Sam sah ihn schweigend an. „Ab sofort gibt es keine geschäftliche ...
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