... ihn auch schwarz.“ Sam blieb der große Bissen im Halse stecken. Sie hustete so heftig, dass ihr Tränen in die Augen traten. Wie beiläufig klopfte ihr Anita den Rücken und versicherte „Alles in Ordnung, das Frühstück ist weder vergiftet, noch haben sie von mir irgendetwas zu befürchten.“ Sie reichte ihr den Becher mit Kaffee. Sam trank das heiße Gebräu mit kleinen Schlucken und war froh, dass der halbgekaute Bissen in ihrem Hals spürbar durch ihre Speiseröhre rutschte. Anita sah sie aufmerksam an. „Wie heißen sie meine Liebe? Erzählen sie mir etwas über sich.“ Sam betrachtete den Kaffee in ihrem Becher, als ob sich dort die Antwort auf die gestellte Frage in der schwarzen Oberfläche zu Buchstaben formen könnte. Sie seufzte und gab Anita mit knappen Sätzen den gewünschten Report. „Mein Name ist Samantha Harriette Baxter. Ich bin 23 Jahre alt und das, was man wohlwollend eine ...“ sie räusperte sich „... eine exotische Tänzerin nennen würde.“ Etwas leiser „Ich habe ihren Schwager ermordet“. Anita straffte ihre Schultern und legte Sam eine zierliche Hand aufs Knie. „Und damit haben sie meinen Kindern und meiner Familie zu Gerechtigkeit verholfen.“ Sam blickte überrascht in Anitas Augen. Diese schwammen in Tränen. Doch mit verkniffenen Mundwinkeln sprach Anita im Plauderton weiter. „Ich bin hier, um Ihnen zu helfen. Soweit das in meiner Macht steht. Miguel wird Sie nicht töten. Da er kurz vor der erneuten Benennung zum Bürgermeister und Bezirkssheriff steht, hat er keine Wahl und muss Sie ins Gefängnis stecken. Keine Sorge, in ein paar Monaten, wenn etwas Gras über die Geschichte gewachsen ist, kaufe ich Sie frei. Nichts Ungewöhnliches in Mexiko. Meine Familie verfügt über enorme Geldmittel. Ich hole Sie raus, sobald die Neuwahlen vorbei sind und niemand mehr an Sie denkt.“ Sam schüttelte ungläubig den Kopf. „Warum?“ Anita lachte hart auf. „Warum? Meine Liebe, als Miguel heute Früh nach Hause kam, rüttelte er mich wach. Er zog mich in das Schlafzimmer unserer Kinder. Er weckte die Kinder und fragte meine schlaftrunkene Tochter, ob Onkel Manuel mit ihr etwas gemacht habe, dass sie nicht wollte. Meine Tochter verschränkte die Arme vor der Brust und fing an zu heulen, mein Sohn pinkelte sich schweigend in seinen Schlafanzug. Miguel stand wortlos auf und verließ das Zimmer. Ich zog meinem Sohn trockene Sachen an und brachte die verstörten Kinder wieder zu Bett. Als ich herunter in die Küche kam, ...
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