... mit strähnigem, schwarzem Haar gerechnet, mit irrem Blick und zahlreichen Piercings und Tätowierungen. Sie sah einen kleinen schwarzen Stab neben seinem rechten Ohr, der ihm bis fast zum Mundwinkel reichte. Als er die Lippen bewegte, erschienen die Worte im Chatfenster. „Enttäuscht?“ „Du bist alt.“ Er griff sich theatralisch an die Brust. „Das tut weh.“ „Sorry“ „Jetzt du“ Im Chatfenster erschien der Link. Sam sah sich unruhig um. Benedict hatte die Kamera so eingestellt, dass genügend Hintergrund zu sehen war, um dem Betrachter den Eindruck von Wohlstand zu vermitteln. Sie sah an sich herunter. Mist, eine graue Jogginghose und ein weißes Tanktop waren wohl kaum der richtige Aufzug, um Mephisto ‚gegenüber zu treten’. Wieder tippte sie „Moment“. Die Tastatur flog zur Seite und Sam eilte in ihr Schlafzimmer. Hastig begann sie sich auszuziehen. Sie öffnete die Wäschekommode und wählte eine blutrote Unterwäschenkombination. Einen spitzenbesetzten String mit passendem BH, der ihre vollen Brüste vorteilhaft zur Geltung brachte. Aus dem Schrank riss sie den weißen, leicht transparenten Morgenmantel. Auf dem Weg zum Wohnzimmer verschloss sie den Mantel mit dem Gürtel und überprüfte den Sitz ihres Ausschnittes. Offen, aber nicht zu viel. Sie stand vor dem Bildschirm. „Spannend“ stand da. Sam runzelte die Stirn, wie konnte man denn sexy auf einer Couch sitzen? Mit der Tastatur auf dem Schoß – das ging wohl schlecht. Sie drehte den Bildschirm in Richtung des cremefarbenen Ledersessels, das riesige Fenster dahinter zeigte nur die sternenlose Nacht. Sie ließ sich auf dem Sessel nieder und schwang beide Beine über die Lehne. Sam drapierte den Morgenmantel so, dass ihre langen Beine gut zur Geltung kamen. Sie legte die Tastatur auf ihre Oberschenkel. Bevor sie den Link anklickte, überprüfte sie noch einmal ihre Positur. Auf Dauer würde sie einen steifen Nacken bekommen, aber es würde schon gehen. Sie aktivierte den Link. Keine Reaktion von Mephisto. Sam tippte „Zufrieden?“ Sie wartete. Der Mann wirkte amüsiert, als seine Lippen sich bewegten. „Tolle Aussicht“ „Bitte?“ „Schönes Fenster“ „Was?“ „Großes Fenster“ Mist, anscheinend hatte Sam beim Drehen des Bildschirms den Winkel der oben angebrachten Kamera verstellt. Das Ding war ziemlich empfindlich. Sie trat vor den Bildschirm und drückte das runde Gehäuse ein wenig nach unten. Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem integrierten Lautsprecher. ...
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