... Weg zu gegen. Aber spätestens beim Servieren des Abendessens war das vorbei. Himmel, sie wollte es nicht tun! Sie hasste es, jetzt nach dem Tablett vor ihr zu greifen und durch diese Tür zu marschieren. Da musst du durch, Sylvia! Sie kniff die Augen zusammen und griff nach dem Tablett. Die Tassen und Teller klirrten, als es in ihren zitternden Händen schwebte. Völlig mechanisch stieß ihr linker Fuß die Tür zum Nebenraum auf. Dann war sie in der Höhle des Löwen.
Vereint saß die Familie um den einzigen Tisch in der Mitte des Raumes. Der Mann und die Frau hatten wie üblich ihre gewohnten Plätze eingenommen. Nur diesmal saß Mira an der Stirnseite, für Sylvia sofort zu erkennen, obwohl diese mit dem Rücken zur Tür saß. Fast lautlos, aber mit klirrendem Geschirr näherte sich Sylvia dem Tisch. Scheu wich sie jedem Blick aus. Mira schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass sie im Raum war. Noch größeres Unbehagen bemächtigte sich Sylvia. Sie spürte den riesigen Kloß im Hals, der einem den ganzen Rachen schmerzen lässt. 
Automatisch, wie ein Roboter, verteilte sie das Geschirr auf dem Tisch. Dann die Kanne mit dem Tee. Zuerst goss die ihrer Herrin ein, wie immer. Zuletzt füllte sie Miras Tasse. Beinahe wäre die Kanne aus ihren schweißnassen Händen gerutscht. Mira schien sie keines Blickes zu würdigen. Im Raum herrschte Totenstille nur das Ticken einer Wanduhr war zu hören und draußen braute sich vielleicht ein Sandsturm zusammen. 
Verstohlen schielte sie zu ihren Herrschaften. Wussten die bereits, was sie mit Mira angestellt hatte? Natürlich wussten die es. Was für eine Frage. Schließlich haben sie Mira ausgelöst. Sie biss sich auf die Unterlippe. Nur schnell raus aus diesem Raum, bevor Sylvia noch ganz durchdrehte. Himmel, bis jetzt war noch kein einziges Wort gefallen. Eine Standpauke wäre ihr hundertmal lieber gewesen, als das hier. Sie schwankte, verlor fast das Gleichgewicht, als sie nach dem Tablett griff und den Raum verließ. 
...
Hastig rannte sie in ihre Kammer, warf die Tür hinter sich zu und brach in Tränen aus. Draußen war es inzwischen Dunkel, nur durch das Oberlicht über der Tür fiel etwas gelbliches Licht aus dem Flur herein. Sie spürte die kühle, gekalkte Wand in ihrem Rücken und sank zu Boden, schluchzend, den Kopf zwischen den Knien. Salzige Tränen rannen an ihren Beinen hinunter auf den staubigen Linoleumboden. 
Sie war verloren! – Jawohl, sie was eine gottverdammte Verliererin! Jemand, den sie schon immer  ...
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