... Es dauerte eindeutig zu lange, bis die vier Reifen wieder mit genügend Luft gefüllt waren. Sylvia klemmte sich hinters Lenkrad und steckte den Zündschlüssel ins Schloss. Im Wageninneren roch es nach Öl, Staub und altem, steifen Leder. Ihre Hände waren schwarz verschmiert. 
Sie drehte den Schlüssel im Schloss und der Motor gab seltsame Geräusche von sich. Sylvia atmete auf. Wenigstens reagierte dort vorn überhaupt etwas. Ihre Hände wurden schweißnass, als bei jedem weiteren Zündversuch das Geräusch im Motor leiser und träger wurde. 
Ihr Magen knurrte. Verdammt! Nicht jetzt! Die Zeit rannte Sylvia davon. Wann würden die Herrschaften wieder hier sein? Bald berührte die Sonne den westlichen Horizont und wenn das geschah, dann waren es nur noch Augenblicke bis zur vollständigen Dunkelheit. Und dass Sylvia in der Aufregung das Mittagessen glatt vergessen hatte war eine Tatsache. 
‚Vergiss das Mittag! Sieh zu, dass du von hier weg kommst, Sylvi.’
Doch diese schüttelte den Kopf. Nein, nicht in die Wüste. Das wäre Selbstmord. Sie sollte wenigstens Wasser und Proviant mitnehmen. Das dauert nicht lange!, flüsterte sie, vielmehr um sich selbst damit zu beruhigen. Hören konnte es hier sowieso niemand.
Sie rannte zurück ins Haus, um überstürzt einige Dinge zusammenzukramen. Es ging schneller, als sie vermutet hatte. Hastig stopfte sie sich noch einige Brocken Fladenbrot in den Mund. Zurück beim Wagen warf sie ihren Proviantbeutel auf die Rücksitzbank. Hoffentlich hatte sich inzwischen die Wagenbatterie wieder etwas erholt. Mit zusammengekniffenen Augen drehten ihre Finger den Zündschlüssel bis der Anlasser zu japsen und zu keuchen begann. 
Und es funktionierte tatsächlich. Mit einem ungesund klingenden vibrieren und heulen erwachte der Motor zum Leben. Um den Kraftstoff brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Im Schuppen befand sich immer ein genügend großer Vorrat an Dieseltreibstoff. (Schon allein, um den Elektrogenerator am Laufen zu halten.)
Sylvia legte den ersten Gang ein und fuhr an. Doch anstatt sich von der Stelle zu bewegen, gab der Motor nur ein herzerweichendes Kreischen von sich. Ihre Augen wurden groß, als sie am Horizont die weithin sichtbare Staubfahne entdeckte. Es war Illusion, zu glauben, es handle sich um ein fremdes Fahrzeug. In all der Zeit, welche sie sich nun schon hier befand, hatte Sylvia noch nie ein anderes Fahrzeug zu Gesicht bekommen, als den grünbraunen Geländewagen ihrer Herren.
Sie schluckte. Warum bewegte  ...
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