... sich niemand laut, aber sie lachten innerlich, das wusste Sylvia. Und ganz besonders die kleine, hinterhältige Stimme in ihrem Kopf wusste das. Sie alle lachten über sie!
In den ersten Tagen hatte Sylvia geglaubt, den Verstand zu verlieren. Doch dann... Sie musste zugeben, dass es ihr noch immer nicht viel besser ging. Wenigstens konnte sie wieder ihre Hände benutzen!
Das Einzige, was ihr in dieser Zeit noch Energie spendete, was Miras Kreidetafel mit der geänderten Zahl. Bis schien das noch niemandem aufgefallen zu sein. Auch wenn es momentan an ihrer Situation nichts änderte, so konnte sie wenigstens etwas von dem zurückgeben, was die ihr antaten. Mit einem Ausdruck morbider Zufriedenheit in den Augen bettete sie ihren Kopf auf den ausgetretenen Läufer. 
In den letzten Wochen waren bereits viele potentielle Käufer an ihren Nischen vorbeigekommen. Es nervte sie jedes Mal aufs Neue, wenn sie mit ansehen musste, wie Mira sich präsentierte. Als könne sie nicht schnell genug von hier verschwinden. 
Auch sie wurde von vielen neugierigen Blicken gestreift. Doch die wenigsten traten näher. Die Ketten, welche man Sylvia angelegt hatte, wirken mehr als abschreckend. In den Augen der meisten Kunden wurde sie dadurch zu einem Tier, dass sich nur schwer bändigen ließ und damit uninteressant. Die wenigen, die sie dennoch begutachteten, wurden dann spätestens von ihrer schroffen Art abgeschreckt. An das neugierige Betasten durch fremde Hände und die prüfenden Blicke der Kunden konnte sie sich einfach nicht gewöhnen. 
Wie lange mochte Mira hier schon herumsitzen, um sich so zu präsentieren. Diese kleine Hure ließ ja fast alles mit sich anstellen, nur um endlich einen zahlungswilligen Interessenten zu finden. Sylvia schrak noch immer vor dem Wort Käufer zurück. Gerade jetzt wurde Mira wieder begutachtet, betastet, befragt. Voller Abscheu senkte Sylvia ihren Blick. In den letzten Tagen hatte sie mit Mira öfters über dieses Thema gestritten. Sie war Ware, nichts weiter. Obwohl Mira ihr mehr als nur einmal zu erklären versuchte, dass sie einfach nur ihre Schuld abarbeiten würde, dass sie sich freiwillig für diesen Weg entschieden habe und dass es die günstigste Variante war, halbwegs unbeschadet aus einem Schlamassel herauszukommen. Kein Akteneintrag, keine Vorstrafe, einfach eine abgegoltene Schuld. 
Die Kundschaft betrachtete Mira von allen Seiten. Eigentlich bestand die Kundschaft aus einem hochgeschossenen, hageren Mann, dessen Vollbart kaum noch  ...
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