... he! ‚
Dann blieb die Fremde stehen und deutete auf eine der Nischen. „Da, für dich.“ Ohne ein weiteres Wort ging sie selbst in die gegenüberliegende Nische, setzte sich wie all die anderen auf den Boden und schien schweigend zu erstarren. Sylvia blickte ihr verblüfft nach, dann stieg sie selbst den kleinen Absatz zu ihrer Nische hinauf. Die Schiefertafel zeigte graue Kreideschlieren, war jedoch noch leer. An einem Ständer war ein großer Metallring befestigt, der locker nach unten hing. Davor lag wie überall ein alter, abgewetzter Teppich. Doch es war gut, endlich nicht mehr auf dem kalten Steinfußboden zu stehen. 
Inzwischen herrschte fast Totenstille im Saal. Sylvia versuchte das flaue Gefühl, welches sich in ihrer Magengegend ausbreitete zu ignorieren. Was sollte das alles? Was würde denn geschehen, wenn sie jetzt einfach Aufstand und zur Tür ging. Vermutlich führte die Tür am hinteren Ende, direkt neben dem riesigen Vorhang nach draußen. Von ihrem Standort aus konnte sie sogar die obere Kante des Raumtrennenden Vorhangs sehen. Sie blickte hinüber zu der Fremden, die sie hergeführt hatte. Diese hatte sich noch immer nicht gerührt. Vermutlich war das irgendein verrücktes, festgelegtes Ritual. Warum sollte sie sich nicht auch hinkauern, wie allen anderen. Sylvia wollte auf keinen Fall noch mehr Ärger bekommen, als sie ohnehin schon hatte. Bloß nicht auffallen.
Der Teppich unter ihren Beinen fühlte sich weicher an, als er aussah. Dann saß Sylvia auf dem Boden und starrt vor sich hin. Sie hörte, wie eine Tür geöffnet wurde, denn von irgendwoher flutete Sonnenlicht in den Saal. Wahrscheinlich die Tür am Vorhang, vermutete sie. Augenblicklich herrschte absolute Stille, so dass die Schritte laut und deutlich zu hören waren. Mindestens zwei Personen, überlegte sie. Dann hörte sie Stimmen. Zwar entfernt, aber trotzdem war sich Sylvia sicher, dass sie die Worte nicht verstehen würde, selbst wenn sie ihr direkt ins Ohr schrien würden. Mit einem Mal war trotz der Wärme dieses eisige Gefühl wieder da. Unwillkürlich schloss sie die Augen. Trotz allen Mühens bekam sie ihr Zittern nicht in den Griff. Der unwahrscheinliche Gedanke, dass die nicht auch bei ihr halt machen würden, war verschwendete Hoffnung. Was würde dann geschehen? 
Sie öffnete ihre Augen nicht, als die Stiefel ihre Plattform erreichten und betraten. Der irrationale Glaube, dass es etwas, das nicht zu sehen war, auch nicht gab, siegte über jede Vernunft. Finger griffen  ...
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