... Als sich Gaza irgendwann erhob und im Gewühl verschwand beeilte er sich, ihm zu folgen. Gaza schien seinen Weg ganz gezielt zu gehen und Tunip wurde immer neugieriger. Zwischen den geschwungenen Säulen hindurch schritt der dunkle Prinz gelassen an den Wachen vorbei in die samtige Nacht des Parks hinaus. Tunip griff sich im Vorbeigehen ein Tablett mit Getränken und wurde von den Wachen kaum beachtet, als er dem Wesir ins Freie folgte. Es war nicht sehr dunkel, durch das Licht der unzähligen Fackeln und Lampen im Garten, trotzdem fiel es Tunip schwer, dem geschmeidig dahineilenden Mann auf den Fersen zu bleiben, zumal er noch das sperrige Tablett mitschleppen musste, bis er kurz Zeit fand es auf einer Ruhebank abzustellen. Gazas im Lichte Chons glitzernden bunten Federn auf dem Kopf und die nächtliche Beleuchtung wiesen ihm weiterhin den Weg. Endlich blieb die Gestalt vor ihm stehen und Tunip hechtete hinter einen Beerenstrauch, um sich zu verbergen. Gaza blickte sich wie suchend um und plötzlich trat aus der Dunkelheit hinter einem Weidenbaum eine zweite Gestalt. Leider konnte Tunip nicht viel erkenne, da die nächste Fackel ein gutes Stück von der Stelle entfernt war, an der die beiden Männer standen. Es fiel nur auf, dass Gazas Gesprächspartner ein wahrer Hüne war. Der Schreiber spitzte die Ohren, um so viel wie möglich vom Gespräch der Männer mitzubekommen. „....Schiefgegangen... ?“ Das war Gazas Stimme. „ ...die Dame Tuja.....wird schon noch erreichen.“ Antwortete die Stimme des Anderen. „...Nächstes Mal.... nichts falsch machen.“ Wieder Gazas Stimme und schon hatten sich die Männer getrennt. Der eine war wieder im Schatten der Bäume verschwunden und Gaza eilte an Tunips Versteck vorbei zurück zum Fest. Tunip wischte sich den Schweiß von der Stirn. Solch gefährliche Situationen war er nicht gewohnt. Schließlich ging er unauffällig vor sich hinpfeifend in Richtung Saal zurück und griff sich sein unterwegs abgesetztes Tablett. Er bemerkte nicht den misstrauischen Blick Gazas, der sich noch ganz in der Nähe des Durchgangs zum Garten aufhielt.
*
Bei nächster Gelegenheit wollte Tunip seinen Herrn suchen, um mit ihm zu sprechen. Die Gelegenheit ergab sich bald, denn auch Sunu hatte sich inzwischen aufgemacht, den Saal zu durchforsten und sich umzuhören. Er wäre beinahe über Tunip gestolpert, der sich ihm in den Weg stellte. „Herr, ich muß unbedingt mit dir sprechen.“ „Wir treffen uns ...
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