... der Königin. Natürlich hatte er über den beabsichtigten Besuch der Herrscherin beider Länder Bescheid gewusst, aber mit soviel Pomp, Prunk und solchen Menschenmassen hatte er nicht gerechnet. Trotzdem – als vorsichtiger Mann hatte er lieber zu viele als zu wenig Medjay und Soldaten für diesen Tag eingeteilt, so dass eigentlich nichts schief gehen konnte. Der Leutnant versuchte über die glänzenden Wellen des Flusses hinweg einen Blick auf den Thron an Bord des prachtvollen Schiffes zu erhaschen, aber es herrschte zuviel Kommen und Gehen. Sein Rang gestattete es ihm einen Platz direkt am Pier einzunehmen, da er für den Großteil der Organisation des Schutzes für Pharao und Gefolge an diesem Tag zuständig war. Sunu bezähmte seine Neugierde auf die „Thronräuberin“; er würde die Herrin beider Länder sicher noch früh genug zu Gesicht bekommen. Seit Hatschepsut die Macht an sich gebracht hatte, war das Volk geteilter Meinung über die Führung des Landes. Einige meinten, man hätte vorzeitig den noch sehr jungen Halbbruder Hatschepsuts „Thutmosis II“ auf den Thron setzten sollen; andere waren gegen den jungen Mann, da er von einer nichtköniglichen Nebenfrau des Thutmosis I, des Vaters der Königin, geboren worden und somit nur zur Hälfte göttlicher Abstammung war. Dieser Teil der Bevölkerung war es zufrieden, dass Hatschepsut herrschte. Schließlich hatte ihr Vater sie noch vor seinem Tod zur göttlichen Gemahlin erhoben, wohlwissend mit welchen Schwierigkeiten seine geliebte Tochter zu kämpfen haben würde, sobald er seine Reise mit der Sonnenbarke über den Horizont antreten würde. Die Priesterschaft strebte eher eine Heirat zwischen den Halbgeschwistern an, welche Thutmosis II legitimieren würde. Da diese, nur sporadisch ihren Tempeldienst ableisteten und hauptberuflich hohe Ämter bekleideten, hatten sie bald erkannt, dass man auf den jungen Thutmosis leichter Einfluß nehmen konnte als auf seine energische kämpferische Schwester. Solange Hatschepsut jedoch unter hohen Politikern, erfahrenen Kriegern und unzähligen anderen Personen eine treue und begeisterte Anhängerschaft besaß, saß sie sicher im Sattel der Macht. Viele Mitglieder des niederen Volkes waren sich nicht einmal sicher, ob sie von einer Königin oder einem König beherrscht wurden, da Hatschepsut sämtliche Insignien der Macht, so auch den künstlichen Pharaonenbart trug. Auch sah man sie mit Gespann und Kriegswagen die Truppen anführen, wenn es darum ging die  ...
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