... Mann und wußte, daß er es auch ohne Hilfe schaffen würde. Diese beiden Briefe waren an eine Freundin meiner Großmutter adressiert, aber nie abgeschickt worden. Warum das so war, würde ich wohl nie mehr erfahren. All das war zwar interessant, doch es war nicht das, was mich jetzt wie elektrisiert aus meinem Sessel springen und in hastigen Schritten das Wohnzimmer auf und ab gehen ließ. Es war der Name der Urgroßmutter meiner Großmutter, der mir keine Ruhe mehr ließ, denn er schien mich der Lösung des Rätsels nahezubringen. Wie in glühenden Lettern stand er vor meinem geistigen Auge - Hestia Simeriotakis - der Nachname, den Elena in meinen Visionen trug! Konnte das Zufall sein? Erlebte ich vielleicht diese Träume, weil ich eine Nachfahrin dieses Mädchens war, oder war das zu weit hergeholt? Ich hatte schon viel gelesen, über Wiedergeburt, über Hypnose, die einen in ein früheres Leben versetzte, über unerklärliche Verbindungen zwischen Doppelgängern oder natürlich zwischen Zwillingen. Hatte ich vielleicht diese Erlebnisse, weil ich früher einmal dieses Mädchen war? Oder ging jetzt doch langsam aber sicher mein Verstand flöten? Schließlich war Simeriotakis in Griechenland kein ungewöhnlicher Name und meine Story war um die 3000 Jahre alt. Ich schüttelte den Kopf...nein, das alles war nun doch zu unwahrscheinlich. Nicky war vom Sessel gesprungen auf dessen Lehne er vor sich hingedöst hatte und hatte sich auf den Boden gesetzt, von wo aus er mit mißtrauischer Miene beobachtete, wie ich durchs Zimmer raste. „Du hast recht,“ sagte ich, Nicky legte den Kopf schief, „es hat keinen Sinn, wenn ich mir den Kopf zerbreche. Ich muß es einfach laufen lassen und abwarten, was dabei herauskommt“ – oder mich ins Irrenhaus begeben – vervollständigt ich in Gedanken den Satz. Nicky hatte mir aufmerksam zugehörtund lief dann zielstrebig zu seinem Futternapf. Soviel dazu, daß Tiere verstehen, was man zu ihnen sagt. Lachend gab ich ihm etwas Trockenfutter. Immerhin hatte er mich abgelenkt. Ich beschloß, mir jetzt keine Gedanken mehr zu machen und setzte mich wieder in den Sessel vor dem Fernseher, wo mein Krimi sich bereits dem Schluß zuneigte. Danach begab ich mich mit einem meiner Liebesromane zu Bett, begleitet von meinem Kater, der sich wie immer am Fußende zusammenrollte und las, bis ich einschlief.
Höhle ohne Wiederkehr
Angelo ließ der düstere Bericht von Perikles keine Ruhe. Er konnte nicht erwarten, bis die Tage vergingen und er Elena wiedertraf. ...
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