... und was sie sonst noch fanden als Schutzwall aufzuhäufen, damit sie den Angriff der inzwischen schon als kleine Punkte auszumachenden Kriegswagen abwehren konnten. Die Kamele trieben sie zwischen die Bäume der Oase, wo sie vor verirrten Pfeilen relativ sicher waren. Eine Flucht wäre sinnlos, da die Höckertiere ungleich langsamer waren, als die schnellen kriegserprobten Pferde von Haremhabs Horde. Nefer wagte nicht zu schreien während Tutu sie mit sich zog, denn ihr Schicksal bei den Nomaden, falls sie in deren Gewalt geriete, würde sicher noch schlimmer aussehen als das, was sich Tutu für sie ausgedacht hatte. Tutu zog Nefer um die Ecke des alten Tempels und Nefer empfand fast so etwas wie Achtung für den scharfen vorausblickenden Verstand des Königsmörders. Hinter dem Gebäude, versteckt zwischen ein paar Büschen und Palmen, hatte er zwei Kamele festgebunden. Soweit Nefer es beurteilen konnte, war eines davon als Reit- und das andere als Lasttier gedacht. Sie waren fertig bepackt und gesattelt, so daß man jederzeit mit ihnen aufbrechen konnte. Anscheinend hatte Tutu sowohl mit einer möglichen Flucht vor den Nomaden, als auch mit der Verfolgung durch Soldatengerechnet. Tutu band das Packtier mit einem langen Seil am Sattel des Reitkamels fest und befahl dem Reittier, sich zu legen. Mit einem seltsamen Stöhnen ging das Kamel in die Knie und Tutu schwang sich auf seinen Rücken. Er zog Nefer vor sich in den Sattel und ließ das Tier sich wieder erheben. Eilig verschwanden Mensch und Tier in den Schatten der Oase, die bereits langsam von der aufsteigenden Sonne verschlungen wurden.
*
Haremhab hatte den Wagen angehalten und die Hand erhoben, zum Zeichen, daß sich die anderen um ihn sammeln sollten. Nicht mehr weit vor ihnen lag eine Oase und die Männer hatten auch die Nomaden bemerkt, welche in offensichtlicher Abwehr einen kleinen Wall aufgeschichtet hatten. „Sie müssen es sein!“ Brüllte Haremhab mit seiner Befehlshaberstimme. „Sie würden sonst nicht schon einen Verteidigungswall errichten, bevor sie überhaupt wissen, wer wir sind.“ Die Männer nickten zustimmend nur Antef hielt seinen Blick stumm auf das vor ihnen liegende Lager gerichtet. Er kniff die Augen zusammen und starrte in das stärker werdende Licht des Morgens bis ihm die Augen in der trockenen staubigen Wüstenluft tränten, aber es war ein unmögliches Unterfangen zu versuchen, auf diese Entfernung einzelne Gestalten zu erkennen. Haremhab ...
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