... der Hauptmann Huya, genausogut geeignet. In der ganzen Hektik der Vorbereitungen hatte Haremhab jedoch nie ganz seine kleine Spionin vergessen und mit jeder Stunde, die verging, wurde er besorgter. Als er schließlich gegen Mittag desselben Tages die Nachricht erhielt, daß das Schiff auslaufbereit sei, verließ er den Kasernenhof, wo sich immer noch nach und nach Truppen einfanden. Er ritt zum Hafen, doch niemand hatte Nefer gesehen. Er wendete sein Pferd und trieb es in Richtung der Sphingenallee.
                *
Nefer erwachte mit einem Brummschädel. Sie wagte nur langsam die Augen zu öffnen und faßte sich stöhnend an den Kopf, als sich alles zu drehen begann. Das Zimmer wurde langsamer und hielt schließlich an. Nefer ertastete einen blutverkrusteten Riß an ihrer Schläfe, wo sie Tutus feiger Hieb getroffen hatte. Vorsichtig setzte sie sich auf und sah sich um. Sie befand sich in einem winzigen Raum. Die Wände waren grau und feucht, ein Fenster gab es nicht, lediglich eine rußende kleine Öllampe auf einem wackligen Tisch, die kaum Licht gab. Nefer merkte, daß sie auf einer Strohunterlage saß und sich sonst keinerlei Möbel im Raum befanden. Die Tür war aus massivem Holz. Nefer erhob sich und rüttelte daran; sie war natürlich von außen verriegelt. Sie sah sich nach irgendwelchen Gegenständen um, welche als Waffe zu gebrauchen wären, konnte aber nichts finden. Der Eimer für die Notdurft war aus eingefettetem Leder und somit nicht hart genug. Geschirr gab es nicht. Das Einzige, was Nefer noch entdecktewaren in die Mauer getriebene bronzene Halter für Fackeln. Sie zerrte und zog verzweifelt an ihnen herum, doch keiner ließ sich auch nur lockern, geschweige denn lösen. Mutlos sank sie wieder auf ihr Lager und begann zu warten. Sie wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als sie Schritte hörte. Sie mußte sich auf Äußerste zusammennehmen um nicht in Panik auszubrechen. Ihr war klar, daß Eye und Tutu sie töten mußten. Sie wußte eindeutig zu viel. Sie konnte nicht verhindern, daß ein Zittern sie überlief, als die Schritte auf dem Gang vor der Türe ihrer Zelle verhielten. Sie hatte keinen Plan, konnte nur hoffen, dass ihr eine Chance zum Improvisieren gegönnt sein würde. Langsam wurde die Tür aufgedrückt und Tutu streckte den schmalen Kopf herein. Er betrat das Gelaß und grinste sie frech an, während seine Schlitzaugen höhnisch auf sie herabblickten. „So du kleiner Spion, jetzt hat es sich ausspioniert.  ...
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