... „Was wohl, spioniert hat sie.“ Tutus Worte trieften vor Hohn. „Wir werden sie beseitigen müssen.“ Meinte Eye, als ob es sich um eine lästige Fliege handeln würde. Tutu wandte Nefer sein zynisches Gesicht zu und sie sah, wie er die freie Hand erhob und sie zur Faust ballte. Es gab eine gewaltige funkensprühende Explosion in ihrem Kopf, dann wurde es Nacht um sie.
                *
Aton erhob sich gerade hinter dem grünen Land, daß den Nil säumte und verwandelte den Fluß in flüssiges Gold, als Haremhab schon in seinem üblichen Soldatenton am Hafen herumbrüllte. Das alles dauerte ihm zu lange; das Schiff würde kaum vor Mittag auslaufen können. Zwischendurch sah er sich um, ob seine kleine Spionin schon in Sicht wäre und wurde immer unruhiger. Er hatte Nefer inzwischen als mutiges zuverlässiges Mädchen kennengelernt und es paßte nicht zu ihr sich zu verspäten. Die Sonne stieg höher und höher und der Vormittag war schon deutlich fortgeschritten, als ein berittener Bote in rasantem Tempo auf Haremhab zugeritten kam. Kurz vor dem Heerführer parierte er das schwitzende Pferd durch, salutierte und reichte ihm eine versiegelte Papyrusrolle. Haremhab erbrach das Siegel und begann zu lesen. Mit jeder Zeile verfinsterte sich seine Miene mehr und als er fertig gelesen hatte schwieg er einige Augenblicke. Dann brach er wieder in hektische Betriebsamkeit aus. Er rief den Hauptmann seiner Medjay, dem er vollstes Vertrauen entgegenbringen konnte und wies ihn an, mit dem Schiff und einigen der Medjay baldmöglichst nach Achetaton aufzubrechenund dort dem Pharao mitzuteilen, daß er keinerlei Nahrung oder Getränk ohne Vorkoster mehr zu sich nehmen solle. Dann machte er sich auf den Weg in die Kasernen Thebens, um das Heer zu versammeln. Anscheinend hatte sich die Nachricht über die fortschreitende Krankheit Echnatons schon über Ägyptens Grenzen hinaus verbreitet, denn Aziru der Syrierfürst und Schuppiluliuma der Hethiterkönig wagten sich immer weiter ins Grenzgebiet des Landes Kemet vor. Hohe politische Beamte, welche zum Glück nicht wie Pharao die Augen vor dem nahenden Unglück verschlossen, hatten Haremhab den Brief, mit der dringenden Bitte die Grenzen des Reiches zu schützen, geschickt. Es blieb Haremhab nichts anderes übrig, als sich auf einen Feldzug vorzubereiten. Was würde es nützen, wenn er jetzt Pharao zur Hilfe eilte und dieser dann kein Reich mehr zu regieren hatte? Außerdem war für diese Aufgabe sein Stellvertreter,  ...
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